Zeitung: Afghanischer Geheimdienst an Anschlag auf die Bundeswehr beteiligt

Kabul (dts) - Der afghanische Geheimdienst NDS kooperierte einem Medienbericht zufolge mit den Aufständischen, die am 2. Juni 2011 einen Schützenpanzer Marder der Bundeswehr in Baghlan (Nordafghanistan) in die Luft sprengten. Das berichtet die "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf geheim eingestufte Ermittlungsberichte der Bundeswehr. Ein deutscher Soldat wurde bei dem Anschlag getötet, fünf weitere verletzt.

In dem Bericht, der der Zeitung vorliegt, heißt es: "Mehrere zuverlässige Quellen berichten, dass der Anschlag vom 2. Juni von der Gruppe des Qari Naim geplant und durchgeführt wurde." Und weiter: "Mehrere Berichte zeigen, dass der NDS Verbindungen zu den Aufständischen .. hat." Bei Qari Naim handelt es sich um einen Kommandeur der Aufständischen in der Region Baghlan. Schon Monate bevor Naim den Marder-Anschlag befahl, war Bundeswehr und Verteidigungsministerium bekannt, dass der afghanische Geheimdienst den Terroristen unterstützte. Ein vertraulich eingestufter Bericht der Bundeswehr vom Dezember 2010 zu dem Thema trägt die Überschrift: "Unterstützung der Aufständischen durch den NDS in Baghlan". In dem Bericht heißt es: "Der amtierende Chef des NDS des Distrikts Baghlan steht unter Verdacht, Familienangehörige, die dem Aufständischen-Netzwerk um Qari Naim zuzuordnen sind, mit Waffen und Munition zu unterstützen ... Aufgrund dieser familiären Verhältnisse werden die Aufständischen ... durch den NDS nicht strafrechtlich verfolgt oder verhaftet." Die Bundeswehr hatte eine Zusammenarbeit zwischen den Aufständischen und dem afghanischen Geheimdienst stets bestritten. Das Verhältnis der Bundeswehr zum NDS sei "sehr vertrauensvoll", sagte Brigadegeneral Dirk Backen im vergangnen Juni. Backen war damals amtierender Kommandeur der deutschen Truppen in Afghanistan. Aus einem "amtlich geheim gehaltenen" Bericht der Bundeswehr geht darüber hinaus hervor, dass bei der Rekrutierung afghanischer Soldaten offenbar bewusst Qualitätsstandards ignoriert werden. In dem Bericht der Bundeswehr vom September 2011 heißt es: "Unzureichende Kontrollen im Zuge des Rekrutierungsprozesses vereinfachen es den Aufständischen, die afghanischen Sicherheitskräfte zu infiltrieren. Dabei werden offensichtlich Sicherheitsüberprüfungen bewusst vernachlässigt, um das Personal-Soll zu erreichen. Diese Vernachlässigung bietet den Aufständischen die Möglichkeit, zukünftige Innentäter und/oder Informanten einzubringen. Das Gefahrenspektrum, welches sich dadurch langfristig ergibt," führe " zu einer erhöhten Bedrohungslage durch Innentäter." Im Februar hatte ein afghanischer Soldat in Baghlan drei deutsche Soldaten erschossen.
Afghanistan / DEU / Militär
06.12.2011 · 00:24 Uhr
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