Zahl der E-Scooter-Unfälle steigt rasant – Unfallforscher fordert verschärfte Maßnahmen
Die zunehmenden Unfallzahlen mit E-Scootern sorgen für ernste Diskussionen über die Sicherheit im Straßenverkehr. Der renommierte Unfallforscher Siegfried Brockmann von der Björn-Steiger-Stiftung spricht sich eindringlich für eine Führerscheinpflicht und eine Anhebung des Mindestalters auf 15 Jahre für E-Scooter-Fahrer aus. Bei einer Veranstaltung in Münster plädierte er zudem für technische Verbesserungen der Roller, insbesondere den Austausch der bisher üblichen Acht-Zoll-Räder gegen größere Räder, um die Stabilität zu erhöhen und Stürze zu vermeiden.
Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der Unfälle mit E-Scootern im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 25 Prozent auf nahezu 12.000 erhöht, wobei 27 Menschen ihr Leben verloren. Brockmann präsentierte eine umfassende Studie, die auf der Analyse von mehr als 10.000 Unfällen aus zehn Bundesländern zwischen 2021 und 2024 basiert. Sie zeigt einen markanten Anstieg bei den Unfall-, Verletzten- und Todeszahlen.
Obwohl derzeit das Fahren von Elektrorollern ab 14 Jahren erlaubt ist, kritisiert Brockmann das Fehlen eines Nachweises über die Beherrschung der Straßenverkehrsordnung. Er fordert mindestens eine Mofa-Prüfbescheinigung oder einen Mopedführerschein der Klasse AM, was eine Erhöhung der Altersgrenze auf 15 Jahre zur Folge hätte.
Brockmann spricht sich außerdem für verstärkte Polizeikontrollen aus, da viele Unfälle in alkoholisiertem Zustand passieren, besonders bei Alleinunfällen. Eine verpflichtende Helmpflicht hält er jedoch angesichts mangelnder Datenlage nicht für gerechtfertigt.

