World of Warcraft - Blizzard äußert sich zu möglicher Konsolen-Umsetzung

Greg Street und David Kosak von Spielentwickler und Publisher Blizzard haben sich in einem im Zuge der Veröffentlichung von World of Warcraft: Cataclysm geführten Interview mit der englischsprachigen Webseite computerandvideogames.com unter anderem zur Möglichkeit der Etablierung von Online-Rollenspielen auf Konsolen-Systemen geäußert.

"Ich denke das Kontrollschemata ist Teil des Problems. Traditionelle MMOGs haben schon immer viel Tippen von den Spielern verlangt, und waren auch schon immer abhängig vom Denkmuster der Tastatur- und Maussteuerung. Vor ein paar Jahren sagte aber auch noch jeder, Shooter würden niemals auf Konsolen funktionieren und offensichtlich hat es Microfost dennoch geschafft, dergleichen mit Halo und anderen Spielen zu realisieren. Ich hoffe wirklich, dass irgendwann jemand eine Möglichkeit findet, selbiges auch mit einem MMOG auf einer Konsole zu schaffen", so Street auf die Frage, warum es bisher noch kein wirkliches, großes Konsolen-MMOG gegeben habe.

Und Kosak fügte hinzu:

"Es ist eine wirkliche Design-Herausforderung, weil man wirklich viel von dem, was man auf dem PC gelernt hat, wieder über Bord schmeißen muss. Beim PC sitzt man direkt vor dem Bildschirm und hat eine wirklich hohe Informationsdichte vor sich auf dem Display und zudem wirklich komplexe Steuerungsschemata. Wenn man aber vom Sofa aus spielt und eine gewisse Distanz zum Geschehen hat, dann benötigt das einen gänzlich anderen Design-Ansatz. Ich bin mir sicher, dass jemand das Problem lösen wird. Ich bin sehr überrascht, dass es bisher noch nicht gelöst wurde, aber irgendjemand muss sich darüber wirklich einmal richtig Gedanken machen und natürlich müsste es auch genau das richtige Spiel für das Medium sein. Ich denke in den nächsten paar Jahren werden wir so etwas sehen. Ich habe das zwar schon einmal vor ein paar Jahren gesagt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass jemand das Problem lösen wird. Es ist schwierig, aber irgendjemand muss doch dazu fähig sein, eine Antwort zu finden."

Auf die abschließende Frage, ob die geschlossene Umgebung eines Xbox Live ebenfalls einer Diskussion bedürfe, entgegnete Street:

"Ja, ich denke, dass wir die technische Struktur [von Xbox Live] zunächst einer ausreichenden Last aussetzen müssten, bevor das etwas wäre, mit dem sich Blizzard auseinander setzen könnte."

Microsoft müsste also zunächst dafür Sorge tragen, dass sein Online-Service das vermutlich hohe Useraufkommen bei einem Blizzard-Konsolen-MMOG aushalten kann, bevor Blizzard seine Bemühungen in diese Richtung intensiviert.