Wood Group verhandelt über Schuldenrestrukturierung – Übernahmegespräche mit Sidara laufen parallel
Der angeschlagene Öl- und Ingenieurdienstleister Wood Group führt parallel zu Übernahmeverhandlungen mit dem in Dubai ansässigen Unternehmen Sidara Gespräche mit seinen Gläubigern über eine Refinanzierung. Die schottische Firma hat die Investmentbank Rothschild & Co beauftragt, sie bei den Verhandlungen zu unterstützen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten.
Woods Schuldenlast ist erheblich: Bis Oktober 2026 muss das Unternehmen ein Refinanzierungspaket über 1,4 Milliarden US-Dollar sichern. Die Aktien des Unternehmens brachen im Februar nach einer negativen Handelsmitteilung ein und ließen die Marktkapitalisierung auf unter 200 Millionen Pfund schrumpfen – ein dramatischer Absturz von einem Höchststand von über 5 Milliarden Pfund in den 2010er Jahren.
Die Übernahmegespräche mit Sidara haben die Aktie zuletzt wieder anziehen lassen. Der Konzern hatte bereits im vergangenen Jahr versucht, Wood für 1,6 Milliarden Pfund zu übernehmen, war jedoch von dem Deal zurückgetreten. Zuvor war 2023 auch ein Übernahmeangebot des Private-Equity-Investors Apollo in Höhe von 2,2 Milliarden Pfund gescheitert.
Die Refinanzierungsgespräche verlaufen unabhängig von den Übernahmeverhandlungen, wie Insider berichten. Analysten warnen, dass der dramatische Wertverlust Woods die Spielräume für eine Refinanzierung verengt und eine Kapitalerhöhung erschwert.
Wood, einst eine Erfolgsgeschichte der britischen Offshore-Industrie mit Partnerschaften mit ExxonMobil und Chevron, kämpft mit den Folgen einer aggressiven Expansion. Die Übernahme des Ingenieurdienstleisters Amec Foster Wheeler im Jahr 2018 ließ die Schulden stark anwachsen. Kritiker sprechen von einem „Todesstrudel“, der das Unternehmen in die Krise geführt habe.
CEO Ken Gilmartin betonte zuletzt, dass ein „klarer Weg zu positivem Cashflow bis 2026“ vorliege. Investoren bleiben jedoch skeptisch, zumal eine Prüfung durch Deloitte im Februar erhebliche Governance-Probleme im Projektgeschäft offenlegte.
Wood beschäftigt weltweit über 35.000 Mitarbeiter, davon 4.500 in Aberdeen. Zum Jahresende 2024 verfügte das Unternehmen über einen Auftragsbestand von 6,2 Milliarden US-Dollar und kündigte Kostensenkungen an.

