Wolken am Horizont der erneuerbaren Energien: Energiekontor prognostiziert Ergebnisdelle

Das strahlende Geschäftsjahr des Wind- und Solarparkentwicklers Energiekontor weicht düsteren Erwartungen für das kommende Jahr. Nach einem Rekordjahr steht die Branche nun vor Herausforderungen: Die Projektfertigstellung leidet unter langen Lieferzeiten und begrenzter Verfügbarkeit von Windkraftanlagen. Anleger reagierten besorgt auf diese Entwicklung, da die Energiekontor-Aktien am gestrigen Gründonnerstag deutliche Verluste verzeichneten, mit einem Einbruch von nahezu 13 Prozent auf 62,10 Euro pro Anteilsschein.

Der Bremer Konzern stimmte die Marktteilnehmer auf einen Rückgang des Vorsteuerergebnisses ein und prognostiziert einen Zielkorridor von 30 bis 70 Millionen Euro – eine Zahl, die deutlich unter der Markterwartung liegt. Gegenüber dem außergewöhnlichen Vorjahresergebnis von 95,5 Millionen Euro zeichnet sich somit eine "spürbare" Senkung ab, und selbst die Prognosen des marktkundigen Analysten Jan Bauer von Warburg wurden übertroffen.

Dieser Gegenwind ist das Resultat eines schwierigen Marktumfelds, welches Verzögerungen bei Projekteinweihungen nach sich zieht. Die Mehrzahl der aktuellen Bauprojekte wird erst in den Jahren 2025 und 2026 zum Ergebnis beitragen. Zudem könnten aufgrund kürzlich angekündigter Verzögerungen im britischen Übertragungsnetz weitere Ergebnisshifts eintreten. Ungeachtet dessen, beharrt Energiekontor auf seinem Ziel eines Vorsteuerergebnisses von circa 120 Millionen Euro bis zum Jahr 2028.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Energiekontor sein Vorsteuerergebnis beachtlich steigern und schloss mit einem sprunghaften Anstieg des Konzernergebnisses ab, begünstigt auch durch eine günstige Steuerquote. Die Dividendenausschüttung für Aktionäre wird mit einer Anhebung auf 1,20 Euro je Aktie die bisherige Linie übertreffen. (eulerpool-AFX)