Wofür steht die COP26, und wie können wir selbst der Umwelt helfen?

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Wenn uns etwas in den letzten Monaten und Jahren bewusst geworden ist, dann ist es die Bedeutung von Nachhaltigkeit und dem Schutz unserer – zum Teil noch - schönen Umwelt. Und daran wurden wir in den letzten Wochen nachdrücklich erinnert, als im schottischen Glasgow die COP26 tagte.

COP26 steht für die Kurzbezeichnung der 26. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen, die dieses Jahr vom 31. Oktober bis 12. November unter weltweitem Öffentlichkeitsinteresse stattgefunden hat.

Welche Fakten liegen bis jetzt auf dem Tisch?

Gleich in den Eingangsstatements der führenden Politiker und Regierungsvertretern wurden einige schockierende Statistiken bekannt und vermeintliche Zusagen getätigt. Hier in diesem Artikel wollen wir nur auf die wichtigsten von ihnen eingehen.

Die Welterwärmung schreitet voran: Ein Aufheizen um mehr als 2,4 Grad Celsius wird prognostiziert

Was auf den ersten Blick nach nicht viel aussieht, ist bei genauerer Betrachtung eine enorme Menge. Diese Werte sind so hoch, dass sie für unsere Umwelt verheerend Folgen haben wird. 2,4 Grad mag nicht viel mehr erscheinen, vor allem dann nicht, wenn Sie an einem kalten Wintertag einen Spaziergang in freier Natur machen oder nur mal kurz einkaufen gehen, aber es ist definitiv zu viel für unzähligen Gletscher in unseren Breiten, für die weltweite Flora und Fauna.

Am auffälligsten ist der Klimawandel wohl in den Regionen rund um den Nord- und Südpol zu beobachten. Das Binneneis, die vorgelagerten Gletscher und Eisberge sind bereits zum Teil verschwunden. Das enorme Schmelzen von Jahrtausende altem Eis führt zum Anstieg des Meeresspiegels, der schon heute viele Inseln und tiefer liegende Küstengebiete bedroht und auch schon verwüstet. Aber auch immense Hitzewellen, die mit Dürre und heftigeren Stürmen einhergehen, wüten bereits in vielen Teilen der Erde. Die enorme Bedrohung unserer Welt ist kein wissenschaftlicher Diskurs mehr, sie ist Tatsache geworden.

Aber ob noch ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht - denn noch ist nichts in Stein gemeißelt – wird sich dann weisen, wenn sich die Staaten dieser Welt an das Pariser Abkommen halten, das eine maximale Erwärmung von 2 Grad anstrebt. Aber Ziel sollte sein, dass der globale Temperaturanstieg „deutlich darunter“ liegen sollte. Die prognostizierten 2,4 Grad sind also fast ein ganzes Grad mehr als die 1,5-Grad-Grenze, welche die Welt eigentlich anvisieren sollte.

Indien verspricht Klimaneutralität bis 2070

Indien, das weltweit siebent größte Land, ist einer der größten Umweltsünder auf unserem Planeten. Die Financial Times nannte es in einem Artikel sogar das am stärksten verschmutzte Land der Erde.

Dennoch versuchen dort die staatlichen, aber auch die regionalen Behörden, Änderungen im generellen Umweltbewusstsein zu bewirken. Premierminister Narendra Modi erklärte feierlich, dass der Subkontinent bis 2070 die Klimaneutralität geschafft haben wird. Dies würde dann bedeuten, dass die Menge der Treibhausgase in der Atmosphäre konstant bleiben würde, also die gleiche Menge, die produziert wird, würde dieser auch wieder entzogen werden.

Die Wirtschaft Indiens wächst rasant, damit auch gleichzeitig der Wohlstand breiter Bevölkerungskreise. Daher hofft der indische Premierminister, dass dieser Wirtschaftsaufschwung dazu genutzt werden kann, um in verschiedene umweltfreundliche Technologien und Initiativen zu investieren.

Dieses Versprechen wurde von den unterschiedlichsten Umweltvertreten positiv aufgenommen, obwohl einige Experten anmerkten, dass die Termine, die andere Länder anstreben, um mindestens 20 Jahre zu spät kommen. Aber diese Aussagen sind auf jeden Fall schon Schritte in die richtige Richtung.

Bestimmte Nationen verpflichten sich, den Methan-Ausstoß bis 2030 um 30 % zu reduzieren

Das Jahr 2070 mag noch weit entfernt sein, 2030 hingegen steht eigentlich schon vor der Türe. Über 100 Nationen haben das sogenannte „Global Methane Pledge“ unterzeichnet und versprechen damit, ihren Methanverbrauch bis zu diesem Datum um mindestens 30 % zu senken, denn Methan ist ein besonders starkes Treibhausgas und trägt erheblich zur Erderwärmung bei.

Sollten die Zusagen eingehalten werden, so könnte der Methanausstoß um 50 Millionen Tonnen reduziert werden – eine beträchtliche Menge, aber auch dann würden noch immer 80 Millionen Tonnen zu viel ausgestoßen werden, um das Ziel einer Ersparnis von jährlich 130-Millionen-Tonnen zu erreichen. Denn nur dann könnten die Vorgaben erreicht werden, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Die Staaten verpflichten sich, die radikale Entwaldung bis 2030 zu beenden

Die Abholzung der Wälder hat verheerende Ausmaße angenommen. Es scheint, als ob uns nicht bewusst wäre, dass Bäume die Treibhausgase filtern, Kohlenstoff binden und Sauerstoff produzieren, wodurch unsere sauberere Umgebung entsteht. Zusätzlich beherbergen Wälder eine Unzahl an Ökosystemen, sind Heimat von vielen Tieren, von denen einige vom Aussterben bedroht sind. Und ohne diese Lebewesen und Pflanzen könnten das geregelte System kollabieren und zusammenbrechen.

Mehr als einhundert führende Politiker der Welt, darunter der brasilianische Premier Jair Bolsarno, in dessen Land bereits weite Gebiete des Amazonas-Regenwaldes abgeholzt wurden, haben eine Zusage unterzeichnet, die radikale Entwaldung bis 2030 zu beenden.

Die enorme Summe von 19,2 Milliarden Dollar wurde in die Umsetzung und die Einhaltung dieses Vorhaben gepumpt. Umweltschutzorganisationen haben dies zwar begrüßt, gleichzeitig aber auch angemerkt, dass Kontrollmechanismen geschaffen werden müssen, da eine ähnliche Zusage aus dem Jahr 2014 zu keinerlei Ergebnissen geführt hat.

Und wie können wir unseren Beitrag leisten?

Obwohl die COP26-Konferenz sehr wichtig war, hat sie aber für manche Politiker nur eine neuerliche Möglichkeit geboten, sich vorteilshaft zu präsentieren. Ob alle, oder zumindest einige Zusagen auch umgesetzt werden, wird die nahe Zukunft weisen. Es gibt jedoch einige Aufgaben und Tätigkeiten, die wir alle selbst tun und umsetzen können, um unseren eigenen, individuellen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Dazu zählen:

Das Reisen

Das Verreisen ist für viele von uns zum erschwinglichen Hobby geworden und andere Mitmenschen definieren sich bereits über diese Tätigkeit selbst, und feiern genussvoll diesen Lebensstil. Aber es ist tatsächlich wichtig, nachhaltig zu reisen. Denn Flugzeuge beispielsweise stoßen riesige Mengen an Schadstoffen aus, die unsere Atmosphäre belasten. Daher kann eine Urlaubsfahrt mit der Bahn an die bestreffende Reisedestination eine viel praktikablere und saubere Option sein.

Und am Zielort, können Sie versuchen, sich so viel wie möglich zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen. Sie sollten sich auch für einen Aufenthalt in umweltfreundlichen Hotels entscheiden (überprüfen Sie dazu deren Richtlinien auf den betreffenden Webseiten dieser Unterkünfte), und versuchen Sie, in lokalen Restaurants zu essen, in denen die Zutaten Ihrer Speisen frisch und saisonal abgestimmt sind.

Auch virtuelle Reisen könnten in der nahen Zukunft zu einer beliebten Beschäftigung werden. Virtuelle Besichtigungen sind bereits über Unternehmen wie „HeyGo“ buchbar. Dort führt Sie Sie ein registrierter Reiseleiter durch berühmte Städte und Touristenziele und erklärt Ihnen die betreffenden Sehenswürdigkeiten auf der Route. Sie können aber auch virtuelle Kochkurse oder Weinverkostungen über diese Plattform ausprobieren. Aber dem nicht genug, heutzutage gibt es sogar virtuelle Casinos und Online-Nachtclubs zu bestaunen!

Die Ernährung

  • Die umweltfreundlichste Ernährung der Welt ist schwer zu bestimmen. Anstatt sich also einer bestimmte Diät unterzuordnen, sollten Sie versuchen, sich nachhaltig zu ernähren.
  • Reduzieren Sie hierzu die Menge an Fleisch und tierischen Produkten, die Sie zu sich nehmen, oder verzichten Sie vollkommen darauf.
  • Sollten Sie aber dennoch Fleisch essen wollen, so konsumieren Sie regionale Produkte von lokal aufgezogenen Tieren, die in Höfen gehalten wurden, die sich nachhaltigen Praktiken verschrieben haben. Auch wenn das für Sie bedeuten sollte, dass Sie in einem Spezialgeschäft einkaufen werden müssen.
  • Versuchen Sie vermehrt Obst und Gemüse auf den Speiseplan zu bringen, und achten Sie darauf, dass diese Lebensmittel in Ihrer unmittelbaren Umgebung geerntet wurden. Noch besser: Bauen Sie diese selbst an!
  • Vermeiden Sie Plastik beim Einkaufen von Lebensmitteln - kaufen Sie Produkte, die im Glas angeboten werden, denn dieses ist viel einfacher zu recyceln, aber am besten sind natürlich Produkte gänzlich ohne Verpackung.

Die Konsumation diverser Produkte und Dienstleistungen

Wir können auch versuchen, nachhaltige Entscheidungen in Bezug auf die von uns verwendeten Produkte zu fällen. Sie können sich beispielsweise für feste „Shampoo-Bars“ und Conditioner entscheiden, die nicht in Plastikverpackungen verkauft werden, oder Sie können jene Unternehmen unterstützen, die sich Initiativen zur CO2-Neutralität auf ihre Fahnen geschrieben haben.

Um dies umzusetzen, müssen Sie sich wahrscheinlich auch des Öfteren schlau machen und verschiedene Recherchen durchführen. Wir geben Ihnen hier einige Tipps, wie Sie schnell und einfach umweltfreundliche Produkte finden können. Sobald Sie ein passendes Produkt gefunden haben, machen Sie sich eine Notiz, um diese dann bei weiteren Einkäufen abermals zu Rate ziehen zu können.

Sie werden sich sicher bewusst sein, dass jedes Produkt Ökokosten und einen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Überlegen Sie also, ob Sie vor einem Kauf eventuell auch auf gebrauchte Produkte zurückgreifen können, oder diese selbst herstellen können.

Unternehmen, die Sie unterstützen können

Es ist wichtig, beim Kauf von Produkten auf umweltfreundliche Hersteller zu achten, aber es ist auch eine gute Idee, in andere, nachhaltig denkende Unternehmen zu investieren.

Wenn Sie beispielsweise einen umweltfreundlichen Gas- oder Stromanbieter unterstützen, so geben Sie diesem die Möglichkeit, zu wachsen, zu expandieren und so mehrere Menschen mit seinen umweltfreundlichen Leistungen zu erreichen.

Machen Sie sich im Internet schlau, welche Unternehmen für Sie in Frage kommen, die Sie gerne unterstützen wollen, und ergreifen Sie die Chance, deren Produkte oder Dienste zu nutzen.

Das Fazit

Die auf der COP26 veröffentlichten Statistiken sind mehr als beängstigend und besorgniserregend, aber noch haben wir die Möglichkeit, das Schlimmste zu verhindern. Dazu müssen aber jetzt die richtigen Maßnahmen ergriffen werden, und diese müssen auch umgesetzt, kontrolliert und eingehalten werden. Die politischen Kräfte in allen Staaten der Erde sind maßgeblich für den Fortschritt bei den notwendigen Veränderungen verantwortlich, aber auch wir selbst können in unserem Umfeld mit unserem Handeln und Wirken einiges bewegen.

Denn die Summe aller Maßnahmen und Veränderungen werden sich positiv auf unsere Umwelt auswirken, und das sind genau jene Effekte, die wir zum Schutz unserer Welt so dringend notwendig haben.

Umwelt
26.11.2021 · 10:51 Uhr
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