Wirtschaftswende in Argentinien? Präsident Milei meldet historischen Haushaltsüberschuss
Nach einer längeren Periode wirtschaftlicher Turbulenzen verkündet Argentiniens Präsident Javier Milei einen Wendepunkt: Zum ersten Mal seit dem Jahr 2008 kann das südamerikanische Land einen Haushaltsüberschuss für ein Quartal verzeichnen. Diesen historischen Moment betonte Milei in einer Fernsehansprache und hob hervor, dass der Überschuss im März allein rund 276 Milliarden Peso, umgerechnet etwa 294 Millionen Euro, betrug.
Mit Berechtigung bezeichnet Milei diesen Erfolg als "Meilenstein", der vor dem Hintergrund des "katastrophalen Erbes" erreicht wurde, das die Regierung zu bewältigen hatte. Dieser Fortschritt ist umso bemerkenswerter, da Argentinien seit Jahren mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Die Regierung hat in Reaktion auf die Krise drastische Maßnahmen ergriffen, wie die Streichung von Tausenden Stellen im öffentlichen Dienst, Kürzung der Subventionen und das Rückfahren von Sozialprogrammen.
Trotz einer immer noch exorbitant hohen Inflationsrate von 280 Prozent, die jedoch in den letzten Monaten spürbar sank, ist die Neuausrichtung der argentinischen Wirtschaft nicht ohne Tadel geblieben. Kritiker werfen Milei vor, seinen strengen Sparhaushalt würde zahlreiche Bürger in die Armut treiben. Vor allem die Einsparungen im Bildungsbereich werden als riskantes Spiel mit der Zukunft des Landes angesehen.
Dennoch bleibt Milei optimistisch und appelliert an die Bevölkerung, den eingeschlagenen Weg weiter mitzutragen: "Ich möchte allen Argentiniern sagen, dass ich die Härte der aktuellen Situation verstehe, aber ebenso, dass wir bereits mehr als die Hälfte des Weges geschafft haben." Er betont, dass es sich um die letzte Strecke einer "heroischen Anstrengung" handelt, die sich für die Menschen in Argentinien endlich auszahlen würde. (eulerpool-AFX)