«Wirtschaftsweiser»: Euro nicht in Gefahr
Die Haushalte der EU-Mitgliedsstaaten müssten aber «entschlossen» konsolidiert werden. Beim Thema Sparen ist er eher dafür, die Ausgaben der öffentlichen Haushalte zu verringern als die Steuern zu erhöhen. Wiegard lehrt an der Universität Regensburg Volkswirtschaft und ist Mitglied die Bundesregierung beratenden Sachverständigenrats Wirtschaft.
Ist der Euro noch zu retten?
Wiegard: «Der Euro lebt und ist in den nächsten Jahren auch nicht in Gefahr. Die Situation ist schwierig; für Weltuntergangsszenarien besteht aber kein Anlass.»
Was muss getan werden, damit sich eine solche Krise nicht wiederholt?
Wiegard: «Einerseits müssen die öffentlichen Haushalte der EU- Mitgliedstaaten entschlossen konsolidiert werden, ohne rezessive Entwicklungen zu verlängern oder zu vertiefen. Andererseits müssen die Präventions- und Sanktionsmechanismen des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts gestärkt werden.»
In der Spardebatte geht es inzwischen auch um die Frage, ob die Steuern erhöht werden sollen. Wäre das eine Lösung?
Wiegard: «Eine Lösung ist das sicherlich; allerdings nicht die beste. Vorzugsweise sollte die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte an der Ausgabenseite ansetzen. Nur wenn das nicht gelingt, müssen die Abgaben erhöht werden.»