Wirtschaftsauftakt mit Schwung: Hongkonger und Shanghaier Börsen im Aufwind
Der Aktienmarkt in Hongkong und Shanghai startete am Dienstag mit einem kräftigen Plus, nachdem China angekündigt hatte, eine lockerere Geldpolitik zur Belebung der stockenden Wirtschaft einzuführen. Diese Nachricht kam zeitgleich, als sich der Markt in Seoul nach Verlusttagen durch die kurzzeitige Verhängung des Kriegsrechts durch den südkoreanischen Präsidenten erholte.
In einem bemerkenswerten Kurswechsel verkündete Chinas Präsident Xi Jinping zusammen mit anderen führenden Politikern eine maßgebliche Änderung in der bisherigen Politik. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag mitteilte, plant die Regierung die Umsetzung einer aktiveren Fiskalpolitik und einer entsprechend gelockerten Geldpolitik. Dies beendet die bisherige vorsichtige Herangehensweise und entfacht Hoffnungen auf Zinssenkungen sowie die Liberalisierung von Kreditkapazitäten.
Die Ankündigung erfolgt zu einem Zeitpunkt, da Peking die bevorstehende zweite Amtszeit von Donald Trump im Weißen Haus in Betracht zieht. Trump hat signalisiert, seine rigorose Handelspolitik wieder aufnehmen zu wollen, was Befürchtungen eines neuerlichen Machtkampfes zwischen den Supermächten nährt.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen für China sind groß, insbesondere angesichts schwacher inländischer Nachfrage und der Immobilienkrise. "Peking hielt 2024 seine Stimulusmaßnahmen gemäßigt, um die Wirtschaft zu stabilisieren und Vertrauen wiederherzustellen", so Shehzad Qazi von China Beige Book. Jetzt scheinen die Maßnahmen fast ausschließlich darauf ausgerichtet, China vor potenziellen neuen Trump-Zöllen zu schützen.
Hongkonger Aktien legten zu Handelsbeginn am Dienstag um über drei Prozent zu, nachdem sie bereits am Montag um 2,8 Prozent gestiegen waren. Der Shanghaier Markt, der vor der Ankündigung schloss, verzeichnete am Dienstagmorgen einen Anstieg von über zwei Prozent.
Analysten bleiben jedoch vorsichtig, da frühere Ankündigungen oft hinter den Erwartungen zurückblieben oder an Details mangelte. Chris Weston von Pepperstone Group stellte die entscheidende Frage, ob diese Maßnahmen Chinas "Whatever it takes"-Moment darstellen würden. Es sei klar, dass die chinesischen Behörden entschlossen sind, ihre Wachstumsziele zu erreichen.
Für viele internationale Investoren zählen Taten mehr als Worte, und so mancher hat sich schon an der Hoffnung auf einen nachhaltigen Aufschwung in China verbrannt, der von gleichzeitigen fiskalischen und monetären Stimuli getragen wird, die oft nicht von Substanz waren.

