Wirecard-Verfahren: Angeklagter E. psychisch unauffällig - Prozesswende möglich

Nach intensiven Begutachtungen im Rahmen des aufsehenerregenden Wirecard-Prozesses haben sich die psychiatrischen Fachurteile über den ehemaligen Chefbuchhalter und aktuellen Angeklagten E. verdichtet. Die beiden medizinischen Sachverständigen, Norbert Nedopil und Maximilian Wertz, bescheinigen dem 49-Jährigen psychische Normalität. Entgegen der zu klärenden Fragestellung zeigen weder die psychiatrische Einschätzung noch die psychologische Bewertung Anzeichen für Autismus oder andere mentale Auffälligkeiten.

Diese Experteneinschätzungen könnten für den weiteren Verlauf des Prozesses von Bedeutung sein, da E. als einziger der drei Angeklagten bisher von seinem Aussagerecht keinen Gebrauch gemacht hat. Zwischen den Aussagen der übrigen Beteiligten – dem Ex-Wirecard-CEO Markus Braun, der jegliches Fehlverhalten vehement abstreitet, und dem ehemaligen Manager und nunmehrigen Kronzeugen Oliver Bellenhaus, der sowohl Braun als auch E. der Mittäterschaft bezichtigt – herrscht bisher ein Patt.

Die Verfahrenspartei um E. scheint jedoch in Erwägung zu ziehen, die bisherige Verteidigungstaktik des Schweigens zu revidieren. Anstehende rechtliche Konsultationen zwischen seiner Verteidigung und der zuständigen Kammer könnten diesbezüglich neue Wege einleiten. Der Adelsspross hatte selbst die Anfrage nach den psychiatrischen wie auch psychologischen Gutachten gestellt, um mögliche Auswirkungen einer autistischen Störung auf seine Schuldfähigkeit zu prüfen.

Der Sachverständige Nedopil charakterisierte E. als insgesamt unauffällig, und dies sowohl im persönlichen Auftreten als auch in der Wahl seiner Kleidung. Psychologe Wertz attestierte ihm nicht nur eine überdurchschnittliche Intelligenz mit einem IQ von 110, sondern auch das Fehlen signifikanter Merkmale einer Autismusspektrumstörung. Frühere Zeugenaussagen unterstrichen das Bild eines versierten Finanzfachmannes, wenn auch mit Neigung zu emotionalen Ausbrüchen.

Die Anklage verfolgt die These, dass E. in Verbindung mit Braun und Bellenhaus eine zentrale Rolle in einer betrügerischen Gruppierung gespielt habe, die innerhalb der Wirecard-Spitze über Jahre hinweg Scheinumsätze in Milliardenhöhe kreierte. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 06.05.2024 · 18:05 Uhr
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