Wie der Zahnarztbesuch für Kinder zum Kinderspiel wird

Viele Kinder haben unnötig Angst vor dem Zahnarzt. Wenn Eltern gewisse Vorkehrungen berücksichtigen, kann dieser Angst entgegengewirkt werden, sodass sie gar nicht erst entsteht. Unangenehme Zahnarztbesuche entstehen dann, wenn der Zahnarzt erst im Notfall aufgesucht wird. Einige Eltern gehen mit ihrem Schützling erst zum Zahnarzt, wenn der Zahn schon erkrankt ist, anstatt Prophylaxe-Termine zu vereinbaren. Das bedeutet puren Stress für die Kleinen und auch für deren Eltern. Die Auswahl des Zahnarztes erfolgt in einer Notsituation oftmals unüberlegt. Hat ein Kleinkind einmal schlechte Erfahrungen mit dem Zahnarzt gemacht, haftet das ungute Gefühl manchmal ein Leben lang an ihm. Mit den richtigen Vorkehrungen lernt das Kind, dass der Zahnarzt ihm hilft und nicht schadet.
Die ersten Milchzähne können bereits ab dem 6. Monat wachsen. Schon im Alter zwischen dem 8. und 9. Monat ist ein erster Zahnarztbesuch sinnvoll. Es gibt speziell geschulte Kinderzahnärzte, die Kinderängste ernst nehmen und ihre Behandlung danach ausrichten. Werden Fehlstellungen der Milchzähne früh erkannt, können diese durch eine Spange rechtzeitig korrigiert werden. Ein guter Kinderzahnarzt sorgt dafür, dass sich neben dem Kind auch die Eltern wohlfühlen und nimmt sich viel Zeit für eine Beratung. Darüber hinaus ersetzen die meisten Kinderzahnärzte respekteinflößende Arztkleidung durch Freizeitkleidung. Die farbenfroh eingerichteten Praxen gleichen eher einem Kinderzimmer. Auch die Behandlungsgeräte sind kleiner und somit auf das kleinere Gebiss angepasst. Diese Voraussetzungen schaffen für Kinder eine vertrauensvolle Atmosphäre.
Neben dem Zahnarzt können Eltern viel zur angstfreien Zahnuntersuchung ihres Kindes beitragen. Wenn Kinder beim ersten Zahnarzttermin keine Angst haben, kann dies für immer so bleiben. Ein wichtiger Schritt dahin ist, dass der erste Besuch beim Zahnarzt nur ein Gespräch und eine sanfte Untersuchung beinhaltet, möglichst noch keine Behandlung. So hat das kleine Familienmitglied Gelegenheit, seinen Zahnarzt als Mensch im Leben zu akzeptieren und positive Assoziationen mit dieser Person zu verbinden. Vertraut das Kind dem Zahnarzt, ist auch eine Erstbehandlung ohne Anspannung möglich. Eltern können Zahnbehandlungen in spielerischer Form mit ihrem Kind zuhause üben z.B. mit Zahnarzt-Spielkästen. Ebenso hilft es, wenn Eltern ihren Kleinen erklären, dass Lieblingsgerichte nur gegessen werden können, wenn die Zähne gesund bleiben. Ist das Kind ein wenig älter, versteht es auch schon, dass Süßigkeiten schädlich für die Zähne sind. Vor allem der unschätzbare Wert des Zähneputzens kann auf spielerische Art nähergebracht werden. Zahnärzte tun heute alles, um Kinder und auch Erwachsene schmerzfrei behandeln zu können. Neben leichten Betäubungen oder Vollnarkose bei großen Behandlungen setzen einige Zahnärzte auch auf moderne Hypnosetechniken.
Der wichtigste Faktor bleibt die Zahnhygiene. Empfehlungen, die Zähne zwei bis dreimal am Tag zu putzen, sollten eingehalten werden. Damit das Kind weiß, wie dies geht, können Eltern es bei sich vormachen oder beim Kind nochmal nachputzen. Der Trick mit Farbtabletten zu veranschaulichen, wo die Zähne unsauber sind, hilft häufig. Auch Erklärungen, dass keine Zahnbehandlungen notwendig werden, solange die Zähne in Ordnung sind, wirken Wunder. Den richtigen Zahnpflegemitteln für Kinder sollte deutliche Beachtung zukommen, denn viele Kinderzahncremes beinhalten Zucker, ebenso wie Mundspülungen.
Mit kleinen psychologischen Tricks suggerieren Eltern ihrem Kind, dass Zahnarztbesuche zum Leben dazugehören. Sätze wie "Ich gehe schnell zum Zahnarzt, danach gehen wir auf den Spielplatz" bekunden Normalität. Zweifellos zu vermeiden sind Gespräche vor dem Kind über unschöne Zahnarztbesuche. Einige Kinderzahnärzte bieten zudem Schulungen für Eltern und Kind an.

