Weltraumsicherheitsstrategie: Deutschlands Antwort auf neue Gefahren aus dem All
Die Bundesregierung hat eine umfassende Weltraumsicherheitsstrategie verabschiedet, die darauf abzielt, den Schutz Deutschlands vor Gefahren aus dem Weltall erheblich zu verbessern. Mit dem vom Bundeskabinett beschlossenen Strategiepapier setzt Deutschland klare Leitlinien zur Stärkung der Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit in der Weltraumdimension.
Im Mittelpunkt steht der Schutz von Satelliten und Kommunikationssystemen, welche als kritische Infrastruktur gelten. Die Bedrohung durch gezielte Angriffe auf Satellitensysteme kann weitreichende Folgen für ganze Staaten haben, wie Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius anmerkt.
Er betont, dass die Vorbereitung auf solche Szenarien nicht nur für Deutschland, sondern auch innerhalb der europäischen und NATO-Strukturen unabdingbar sei. Außenminister Johann Wadephul unterstreicht die Notwendigkeit, Deutschlands Interessen im Weltraum zu wahren, angesichts der strategischen Bedeutung von Kommunikation und Rohstofferschließung im All.
Störungen von Satelliten könnten den Alltag auf der Erde erheblich beeinträchtigen. Von Navigationssystemen bis hin zu militärischer Aufklärung — die Auswirkungen von Störungen sind vielfältig und ernstzunehmen.
Pistorius weist auf die wiederholten GPS-Störungen durch Russland im Ostseeraum hin und betont die weltweiten Fähigkeiten zur Störung, Blendung und Zerstörung von Satelliten, insbesondere durch Länder wie China und Russland. Deutschland setzt hier auf eine enge europäische und transatlantische Zusammenarbeit.
Die Strategie der Bundesregierung fokussiert auf drei zentrale Bereiche: Gefahren erkennen, internationale Kooperationen fördern, sowie Abschreckung und Resilienz stärken. Untermauert wird dies durch konkrete Implementierungsschritte, darunter die Entwicklung weltraumgestützter Systeme zur Frühwarnung und Überwachung, die Ausbildung von Notverfahren bei Systemausfällen, sowie der Ausbau der Zusammenarbeit mit EU und NATO.
Zudem ist der Aufbau einer Weltraumakademie der Bundeswehr geplant. Das Bundesverteidigungsministerium plant in den kommenden Jahren Investitionen in Höhe von rund 35 Milliarden Euro in den Bereich Weltraum. Pistorius konkretisiert dies am Beispiel eines Wechsels von großen, wartungsintensiven Satelliten zu kleineren, leichter zu ersetzenden Systemen in niedrigerer Flughöhe. Diese Strategie signalisiert eine klare Ausrichtung auf technologische Erneuerung und nachhaltigen Schutz der Infrastruktur im All.

