Weiterfahrt in Dresden: VW-Werk hält Produktion am Laufen
Der Volkswagen Konzern hat am Donnerstag nach einer aufgeregten Debatte nach einer Betriebsversammlung beruhigend auf die Nachricht reagiert, dass die E-Auto-Produktion in Dresden droht auszustehen.
Gegenwärtig prüfe man ergebnisoffen, "wie der Standort nachhaltig und zukunftssicher ausgerichtet werden kann", so ein Sprecher der Volkswagen Sachsen GmbH. 300 Mitarbeitende des Werkes seien geschützt, sollten sich jedoch gegebenenfalls auf neue Aufgaben einstellen.
Auch mit der Arbeitnehmervertretung sei man in Gesprächen. Die Gläserne Manufaktur hat für den VW-Konzern angesichts geringer Produktionszahlen eher einen symbolischen Charakter, für die Landeshauptstadt Dresden ist sie jedoch eine der Hauptattraktionen mit rund 100.000 Besuchern jährlich. Sie war ein Lieblingsprojekt des mittlerweile verstorbenen VW-Patriarchen Ferdinand Piëch, dort ließ er zunächst das Nobelfahrzeug Phaeton produzieren.
VW sucht aktuell nach einer neuen, dauerhaften Aufgabe für den Standort. Veränderungen stehen auch im sächsischen VW-Werk Zwickau bevor.
Dort will der Konzern wegen schwächelnder Nachfrage nach seinen E-Autos Stellen abbauen. Der Autoindustrie-Umschwung war auch Thema im Landtag in Sachsen. Die AfD-Kritik an der Umstellung auf Elektroautos bei VW in Zwickau stieß anderen Fraktionen auf Unverständnis. Diese betonten, dass ein Innovationsprozess Fortschritte mit sich bringen, aber auch Herausforderungen.
SPD-Landesvorsitzender Henning Homann kritisierte, dass es substanz- und verantwortungslos sei, jetzt schon den Abgesang auf das E-Auto anzustimmen. Am Ende versprach SPD-Sozialministerin Petra Köpping den Arbeitern in Zwickau Unterstützung, damit sie "Sicherheit für ihre Perspektive" bekämen.