Weinbranche im Wandel: Frauen erobern den Winzerberuf

Der Trend ist unverkennbar: Immer mehr Frauen in Deutschland beschreiten berufliche Pfade in der Weinwirtschaft, eine Branche, die noch vor nicht allzu langer Zeit als Männerdomäne galt. Hanna Nunkesser, eine 22-jährige Abiturientin aus Oberursel, entschied sich nach dem Ausfall ihres Hotelfach-Praktikums aufgrund der Corona-Pandemie kurzerhand für eine Laufbahn als Winzerin. Die Neugier auf das Unbekannte führte sie zu Praktika in verschiedenen europäischen Weinregionen, wo sie wertvolle Kontakte knüpfte und immer wieder weiterempfohlen wurde.

Die Weinindustrie zeigt sich sehr aufgeschlossen gegenüber Frauen, was vom Präsidenten des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter (VDP), Steffen Christmann, bestätigt wird. Sein eigenes Weingut wird in naher Zukunft von seiner Tochter Sophie übernommen. Winzerin Andrea Wirsching aus Franken beobachtet ebenfalls einen Wandel: Geschlecht spielt für die jüngere Generation kaum noch eine Rolle. In ihrem Betrieb sind derzeit ausschließlich Frauen in der Ausbildung, deren Altersspanne von 17 bis 40 Jahren reicht.

Das Deutsche Weininstitut (DWI) untermauert die Beobachtungen mit konkreten Zahlen. Der Frauenanteil unter den Auszubildenden ist im letzten Jahrzehnt spürbar angestiegen - von gut 22,5 Prozent im Zeitraum 2014 bis 2018 auf nahezu 30 Prozent seit 2019. Trotz eines allgemeinen Rückgangs in den Ausbildungsverträgen bleibt der Anteil weiblicher Lehrlinge im Weinbau beachtlich. Hanna Nunkesser erlebt diese Entwicklung am eigenen Leib: In ihrer Berufsschulklasse sind Frauen und Männer gleich stark vertreten.

Hinzu kommt, dass die Zahl der Quereinsteiger, also jener Auszubildenden, die nicht aus traditionellen Winzerfamilien stammen, auf etwa die Hälfte gestiegen ist. Das DWI führt dies auf das positive Image des Berufs zurück, der von der Pflege der Rebstöcke bis zur Vermarktung des Weins reicht. Eine Vielseitigkeit, die Hanna Nunkesser besonders schätzt. Sie erwägt nach ihrer Ausbildung zusätzliche Qualifikationen im technischen Bereich, um bessere Verdienstmöglichkeiten zu erschließen. Doch zuvor möchte sie internationale Erfahrungen sammeln, unter anderem in England und Australien.

Nunkesser und Wirsching verdeutlichen, dass Leidenschaft in diesem Sektor unerlässlich ist. Angesichts der akademischen Angebote, wie jenen der Hochschule Geisenheim oder des Weincampus in Neustadt, und einem stetig wachsenden Frauenanteil, befindet sich die Weinbranche in einem dynamischen Umbruch, der traditionelle Pfade verlässt und neue Chancen eröffnet. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 02.05.2024 · 14:07 Uhr
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