Wehrdebattenspirale: Einigungskurs mit Hürden und Überraschungen
In der Diskussion um die Neugestaltung des Wehrdienstes zeigen sich Verteidigungsminister Boris Pistorius, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Siemtje Möller und der Abgeordnete Falko Droßmann von der SPD um versöhnliche Töne bemüht. In einem Schreiben an ihre Fraktion verdeutlichen sie, dass der Grundsatz der Freiwilligkeit an oberster Stelle stehe, zugleich aber darauf verwiesen wird, dass klare gesetzliche Regelungen auf den Weg gebracht werden müssen, sollte die Zahl der Freiwilligen nicht ausreichen. Der Deutsche Bundestag wird hierbei das letzte Wort haben.
Die Debatte der letzten Tage konzentrierte sich stark auf mögliche Maßnahmen bei fehlendem Freiwilligendienstpersonal. Während Pistorius eine flächendeckende Musterung mit verpflichtenden Anteilen ins Spiel brachte, favorisieren einige Fachpolitiker ein Losverfahren. Besonders Siemtje Möller war an einem Kompromiss beteiligt, den auch Pistorius nach anfänglichem Widerstand schließlich unterstützte.
Beim jüngsten Plenartreffen des Bundestages zeigte sich Bereitschaft für einen Konsens, unterstützt von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt. Dennoch bleibt die Diskussion dynamisch, und verschiedene Vorschläge zur Optimierung stehen im Raum, bis ein breiter gesellschaftlicher Konsens erreicht wird.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer übt Kritik an der Idee eines Zufallsverfahrens und plädiert für eine breitere Einbindung aller Bevölkerungsgruppen. Ähnlich kritisch äußert sich Patrick Sensburg, Präsident des Verbands der Reservisten, der eine Auswahl auf Basis von Qualitätskriterien präferiert.
Manuel Stroh, Vorsitzender der Schüler Union, fordert indes ein transparentes und planbares System für die junge Generation, um Unsicherheiten zu minimieren.

