Wechsel an der Spitze und schrumpfende Margen – HSBC im Umbruch
Die renommierte britische Bank HSBC befindet sich inmitten einer Phase deutlicher Veränderungen. Trotz des bevorstehenden Führungswechsels und sinkender Margen im Zinsgeschäft, konnte das Finanzhaus seine Stellung größtenteils behaupten. Eine überraschende Ankündigung ereilte die Finanzwelt: Noel Quinn, der amtierende Vorstandsvorsitzende von HSBC, wird seinen Posten aufgeben. Diese Entscheidung wurde kürzlich von der Bankzentrale in London öffentlich gemacht. Es ist jedoch gewährleistet, dass Quinn die Leitung der Bank so lange aufrechterhalten wird, bis ein geeigneter Nachfolger bestimmt ist und eine ordnungsgemäße Übergabe stattfinden kann. Unter Quinns Führung, die seit März 2020 offiziell andauerte und bereits im August 2019 auf interimistischer Basis begann, hat sich HSBC durch den Verkauf zahlreicher Geschäftsbereiche und die strategische Fokussierung auf den asiatischen Markt neu positioniert.
Der kürzlich geplante Ausverkauf des Argentinien-Geschäfts der Bank hat das Quartalsergebnis mit Verlusten in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar belastet. Weitere Sondereffekte sind im Zuge der Desinvestition von Teilen des Unternehmens zu verzeichnen. Trotz dieser Herausforderungen vermeldet HSBC einen nur geringfügigen Verlust des Reingewinns, der sich auf 10,8 Milliarden Dollar – umgerechnet rund 10,1 Milliarden Euro – beläuft, was einem Rückgang von knapp zwei Prozent entspricht. Unter Ausschluss dieser Sondereffekte reduzierte sich der Gewinn vor Steuern um zwei Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar. Diese Zahlen entsprachen den Prognosen von Branchenexperten. Es ist allerdings festzuhalten, dass die Erträge der Bank um drei Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar gestiegen sind, trotz eines geringen Rückgangs beim Zinsüberschuss.
Trotz der herausfordernden Marktlage bekräftigt HSBC ihre Ziele für das aktuelle Geschäftsjahr und signalisiert zusätzliches Vertrauen durch die Ankündigung eines weiteren Aktienrückkaufs im Milliardenbereich. (eulerpool-AFX)