Überschwemmte Hoffnung am Great Salt Lake
In Utah keimt ein Hauch von Hoffnung: Nach Rekordtrockenheit und daraus resultierenden ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen Bedrohungen zeigt der Great Salt Lake Zeichen der Erholung. In den vergangenen zwei außergewöhnlich feuchten Wintern und durch umgesetzte Wasserschutzmaßnahmen konnte der See seinen Pegel um rund sechs Fuß anheben. Trotz dieser positiven Entwicklung warnt die Expertise jedoch vor verfrühtem Optimismus. Die Wasserstände liegen nach wie vor unter dem als gesund geltenden Minimum, und die jüngsten Zahlen könnten den notwendigen Sparkurs in der Wasserverwendung gefährden.
Insbesondere Umweltschützer und politische Entscheidungsträger zeigen sich besorgt, dass der jüngste Anstieg den Druck auf nachhaltige Rettungsmaßnahmen für den See mindern könnte. "Ich mache mir Sorgen über Selbstzufriedenheit," äußert Bonnie Baxter, Leiter des Great Salt Lake Instituts an der Westminster University. Nach ihrer Ansicht muss man weiterhin vorsichtig sein und dürfe sich nicht blind in Zuversicht wiegen.
Die vorläufige Verbesserung sei vor allem dem erhöhten Schneefall zuzuschreiben, erklärt Hayden Mahan, Meteorologe beim National Weather Service in Salt Lake City. Utah verzeichnete im letzten Jahr mehr als das Doppelte seines typischen Schneefalls – ein Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1981. Auch in diesem Jahr lag der Niederschlag 30 Prozent über dem Durchschnitt. Dennoch gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass diese überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen eine dauerhafte Erscheinung sein werden, so Mahan.
Doch die Verbesserungen sind nicht gleichmäßig verteilt. Während im südlichen Teil des Sees, der für die ökonomisch bedeutende Artemia-Salinenkrebsindustrie des Staates wichtig ist, die Wasserstände gestiegen sind, bleibt die nördliche Hälfte nahe den Rekordtiefs. Dies zeigt, dass die Herausforderungen vielschichtig bleiben und der Kampf um den Great Salt Lake noch lange nicht gewonnen ist. (eulerpool-AFX)