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Was die schwarz-roten Rentenpläne die Deutschen kosten werden

18. März 2025, 12:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Was die schwarz-roten Rentenpläne die Deutschen kosten werden
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Die Beitragssätze sollen bis 2040 auf 22,9 % steigen. Experten warnen vor einer erheblichen Mehrbelastung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Die Deutsche Rentenversicherung warnt: Die Beitragssätze steigen drastisch, wenn Union und SPD ihre Pläne umsetzen. Vor allem die Ausweitung der Mütterrente könnte Beitragszahler massiv belasten.

Die schwarz-rote Koalition will das Rentenniveau stabil halten und bestimmte Rentenleistungen ausbauen.

Doch diese Pläne haben ihren Preis. Nach Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) könnte der Beitragssatz von derzeit 18,6 Prozent des Bruttoeinkommens bis 2040 auf 22,9 Prozent steigen – eine erhebliche Mehrbelastung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Besonders kritisch sieht DRV-Präsidentin Gundula Roßbach die geplante Ausweitung der Mütterrente, die bis 2027 zu einer Anhebung der Beiträge auf über 19 Prozent führen könnte.

Warum die Rentenbeiträge steigen werden

Der Hauptgrund für die steigenden Rentenbeiträge ist der demografische Wandel: Immer mehr Rentner stehen immer weniger Beitragszahlern gegenüber.

Dieser Trend war absehbar, doch die geplanten Reformen könnten ihn zusätzlich verschärfen. Bereits ab 2030 soll der Anstieg der Beiträge besonders stark ausfallen, prognostiziert die DRV.

„Es war immer klar, dass die Beiträge steigen werden. Doch anstatt dies offen zu vertreten, wird nun eine teure Umverteilung geplant“, kritisiert Roßbach.

Ihrer Meinung nach sei die Rentenkasse „der falsche Ort, um Ungerechtigkeiten aus der Vergangenheit zu heilen.“

Die Mütterrente als Kostentreiber

Besonders umstritten ist die geplante Erweiterung der Mütterrente. Derzeit erhalten Eltern, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, eine höhere Rentenanrechnung für Erziehungszeiten.

Künftig soll diese Regelung auf alle Eltern ausgeweitet werden, die den Großteil der Kindererziehung übernommen haben. Die zusätzlichen Kosten hierfür werden auf fünf Milliarden Euro jährlich geschätzt – eine Summe, die vollständig aus den Beiträgen der Versicherten finanziert werden müsste.

Während die Politik das Vorhaben als soziale Gerechtigkeit verkauft, sehen Experten darin vor allem eine enorme Zusatzbelastung für die Beitragszahler.

„Wenn die Rentenkasse dafür aufkommen muss, landen wir schon 2027 bei einem Beitragssatz von über 19 Prozent“, warnt die DRV-Chefin.

Rentenalter und Beitragsstabilität – ein Balanceakt

Union und SPD haben sich darauf verständigt, das Rentenniveau zu stabilisieren und den abschlagsfreien Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren zu erhalten. Das bedeutet: Keine Rente mit 68, aber höhere Beiträge für die arbeitende Bevölkerung.

Wer zahlt die Rechnung? – Die schwarz-roten Rentenpläne stabilisieren das Rentenniveau, doch auf Kosten steigender Abgaben für die arbeitende Bevölkerung.

Langfristig stellt sich die Frage, wie dieses Modell finanziert werden soll. Die Möglichkeiten sind begrenzt:

  • Weitere Beitragserhöhungen – belastet Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
  • Höhere Steuerzuschüsse – belastet den Bundeshaushalt und erfordert neue Einnahmenquellen.
  • Leistungsanpassungen – politisch unpopulär, aber möglicherweise unvermeidbar.

Eine Reform ohne ehrliche Debatte?

Die schwarz-roten Rentenpläne mögen gut gemeint sein, doch ihre Finanzierung bleibt ein Problem. Die steigenden Beitragssätze könnten für Millionen von Arbeitnehmern und Unternehmen zu einer erheblichen Mehrbelastung werden. Gleichzeitig vermeidet die Politik eine offene Debatte darüber, wie eine langfristig tragfähige Lösung aussehen könnte.

„Die demografische Herausforderung beginnt jetzt – und die Politik muss sich dieser Realität stellen“, so Roßbach. Die Frage bleibt: Wer wird am Ende die Rechnung für diese Reformen zahlen?

Finanzen / Reichtum
[InvestmentWeek] · 18.03.2025 · 12:00 Uhr
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