Warnsignal aus dem Bereich der Suchthilfe: Problematischer Cannabiskonsum nimmt zu

Die Zahl der Cannabiskonsumenten in Deutschland wächst und mit ihr die besorgniserregende Tendenz zu problematischem Umgang mit der Droge. Dies geht aus dem aktuellen "Jahrbuch Sucht" der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hervor. Das Konsumverhalten zeigt eine klare Dynmik: Die ambulanten Suchthilfestellen haben seit dem Jahr 2001 fast eine Verdreifachung der Fälle verzeichnet, die auf Cannabisprobleme zurückzuführen sind. Im stationären Bereich sprechen die Zahlen gar von einer Verzehnfachung. Besonders bemerkenswert ist, dass dadurch nun Cannabiskonsum zur zweithäufigsten Ursache für den Gang in eine Suchtberatung geworden ist.

Die Daten aus dem Bericht zeichnen ein klares Bild: Im Jahre 2021 berichtet jeder Zehnte der Altersgruppe 18 bis 59 von Cannabiskonsum in den letzten zwölf Monaten, eine Verdoppelung im Vergleich zum Jahr 2012. Insbesondere männliche Konsumenten geben zu, ihren Drogengebrauch als problematisch zu betrachten – eine Entwicklung, die auf Schwierigkeiten bei der Kontrolle des Konsums und psychosoziale Auswirkungen hinweist.

Vor dem Hintergrund der neuesten Gesetzesänderungen, die den Besitz und privaten Anbau von Cannabis für Erwachsene erleichtern, rufen Experten nach einer Verstärkung der Präventionsmaßnahmen und einer angemessenen Finanzierung von Suchtberatungen. Bundesjustizminister Marco Buschmann und Gesundheitsminister Karl Lauterbach betonten im Rahmen der Gesetzgebungsdebatte die Bedeutung eines gesünderen Produktes für Konsumenten, wenngleich man mit Herausforderungen in der anfänglichen Umsetzung rechne.

Angesichts der Zunahme des problematischen Konsums drängt Peter Raiser, der Geschäftsführer der DHS, auf eine deutliche Weiterentwicklung der Präventionsangebote, anstatt die bestehenden Angebote zu kürzen. Angesichts der Veränderungen im gesetzlichen Rahmen muss die Suchthilfefinanzierung nicht nur beibehalten, sondern verstärkt werden, so die klare Aussage der DHS.

Das Jahrbuch der DHS bietet darüber hinaus Einblicke in den Gebrauch anderer Substanzen. Während die Raucherquote unter Erwachsenen tendenziell sinkt und damit auch der Pro-Kopf-Verbrauch an Zigaretten, steigt die Nutzung von E-Zigaretten. Auch die Deutschen bleiben ein Volk von Alkoholkonsumenten, mit einem Verbrauch, der zwei Liter über dem OECD-Durchschnitt liegt, trotz eines leichten Rückgangs im Bereich des Bier-, Schaumwein- und Schnapskonsums. (eulerpool-AFX)

Pharma
[Eulerpool News] · 24.04.2024 · 16:05 Uhr
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