Warmester Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen: Nord- und Ostsee haben in 2023 Rekordtemperaturen erreicht
Die Nord- und Ostsee verzeichnen im vergangenen Jahr die höchsten Wassertemperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen. Das geht aus einer Mitteilung des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hervor. Lediglich 2014 und 2022 waren laut der Behörde wärmer als das Jahr 2023.
Laut dem BSH lag die Jahresmitteltemperatur in der Nordsee bei 11,1 Grad. Das entspricht einer Abweichung von 0,6 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel. Insbesondere in der südlichen Nordsee - vom Ärmelkanal bis zur dänischen Westküste - wurden die größten Abweichungen festgestellt. Im Jahr 2023 waren nahezu alle Monate wärmer als der Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020.
Die Daten des BSH zeigen zudem, dass die Nordsee im Durchschnitt um 0,27 Grad pro Jahrzehnt wärmer wird. Der September 2023 markierte mit noch nie dagewesenen Temperaturen einen Höhepunkt. Aber auch die Monate Januar, Februar, Juni und Juli wiesen erhöhte Temperaturen auf. Die Temperaturaufzeichnungen des BSH reichen dafür bis ins Jahr 1969 zurück.
In der Ostsee betrug die Jahresmitteltemperatur im vergangenen Jahr etwa 9,2 Grad - ein Abweichung von 0,7 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel. Das Jahr 2023 war demnach das siebtwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1990. Insbesondere im September, aber auch im Januar, Februar und Juni, wurden ungewöhnlich hohe Temperaturen in der Ostsee verzeichnet.
Die größten Abweichungen vom langjährigen Mittel wurden entlang der südlichen Ostseeküste von Dänemark bis zum Baltikum festgestellt. Der BSH gibt an, dass neun von zwölf Monaten in 2023 wärmer waren als im langjährigen Durchschnitt. Die Daten zeigen zudem, dass die Ostsee sich im Durchschnitt um 0,57 Grad pro Jahrzehnt erwärmt, was eine deutlich schnellere Erwärmung als in der Nordsee bedeutet.
Zur Erfassung der Temperaturen werden nach Angaben des BSH Satellitendaten verwendet, die mit Messungen von Stationen und Schiffen kombiniert werden. Die Oberflächentemperaturen von Nord- und Ostsee werden wöchentlich analysiert. (eulerpool-AFX)
