Wall Street auf Erholungskurs: Hoffnungsschimmer trotz politischer Turbulenzen
Die US-Aktienmärkte zeigen sich zu Wochenbeginn robust und versuchen, Boden gutzumachen, nachdem zuletzt herbe Verluste verbucht werden mussten. Angetrieben wird die positive Stimmung durch Spekulationen über mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank Fed sowie durch vorsichtige Anzeichen der Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Unterstützende Kommentare seitens der Finanzgiganten Morgan Stanley und Goldman Sachs tragen weiterhin zu einer verbesserten Marktlage bei, während aktuelle Daten zur Industrieproduktion kaum Einfluss auf die Entwicklungen an den Börsen nehmen.
Der Dow Jones Industrial Index erholte sich zu Handelsbeginn mit einem Plus von 0,92 Prozent auf 43.990 Punkte, nachdem er vor dem Wochenende auf einen Tiefststand seit Ende Juni gefallen war. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um beachtliche 1,62 Prozent auf 23.131 Punkte, während der S&P 500 Index um 1,16 Prozent auf 6.310 Punkte zulegte. Mit diesen Kursgewinnen versuchen die Indizes, die Einbußen vom Freitag wiedergutzumachen.
Für Unruhe sorgt indes die plötzliche Ankündigung von Fed-Gouverneurin Adriana Kugler, ihr Amt vorzeitig niederzulegen, während US-Präsident Donald Trump die Gelegenheit wittert, seine Einflüsse auf die zukünftige Zinspolitik der Notenbank zu verstärken. Dies geschieht vor dem Hintergrund seiner anhaltenden Forderung nach einem Rücktritt von Fed-Chef Jerome Powell. Zusätzlich schürt die Entlassung der Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, Erika McEntarfer, durch Trump weitere Unsicherheit hinsichtlich politisch motivierter Entscheidungen.
Morgan-Stanley-Analyst Michael Wilson bleibt positiv gestimmt und empfiehlt bei Kursrückgängen den Kauf von US-Aktien, gestützt durch eine V-förmige Erholung der Ergebniserwartungen. Goldman-Sachs-Stratege David Kostin lobt die starken Wachstumszahlen der Technologiegiganten, auch bekannt als die 'glorreichen Sieben'. Die Aktien dieser Konzerne, einschließlich Alphabet, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla, verzeichneten Anstiege von bis zu 2,7 Prozent, während Amazon sich von den Verlusten der Vorwoche nicht erholen konnte.
Abseits von Technologiewerten büßten Boeing-Aktien am Ende des Dow um 1,2 Prozent ein, was auf einen Streik in den Rüstungsfabriken im Raum St. Louis zurückzuführen ist. On Semiconductor erlebte einen Kurseinbruch von über 9 Prozent nach Vorlage von Quartalszahlen. Die B-Aktien von Berkshire Hathaway verloren 2,4 Prozent aufgrund einer Abwertung bei Kraft Heinz. Commscope hingegen erlebte einen beeindruckenden Kurssprung von 76 Prozent, nachdem Amphenol das Geschäft des Glasfaserkabel-Herstellers für 10,5 Milliarden US-Dollar in bar übernehmen will. Amphenol-Aktien stiegen daraufhin ebenfalls um 4,0 Prozent.

