Vossloh setzt auf Wachstumskurs: Rekordaufträge und strategische Übernahme beflügeln Geschäftsjahr
Der Schienen- und Verkehrstechnikkonzern Vossloh blickt optimistisch in die Zukunft, unterstützt durch einen rekordhohen Auftragseingang. Umsatz und operatives Ergebnis sollen im laufenden Jahr weiter an Fahrt gewinnen.
Zusätzlichen Schwung erwartet das Unternehmen von der Übernahme des französischen Betonschwellenspezialisten Sateba, die bis Anfang Mai abgeschlossen werden soll. Im Jahr 2024 hatte Vossloh trotz eines nahezu stabilen Umsatzes das Ergebnis merklich verbessert, was an der Börse mit einem deutlichen Kursanstieg positiv aufgenommen wurde.
Eine Erhöhung der Dividende steht ebenfalls auf dem Plan. Während die Aktie bis zum Mittag um mehr als sechs Prozent zulegte und damit die Spitze im SDax erklomm, kehrt sie nach schwächeren Handelstagen zu einem Hoch seit 2014 zurück.
Im laufenden Jahr zeigt die Aktie bereits eine beeindruckende Rally mit einem Plus von gut 55 Prozent. Fabian Piasta, Analyst beim Investmenthaus Jefferies, bewertete die Ergebnisse des Bahntechnik-Anbieters als erwartungsgemäß stark.
Auch der Auftragseingang und -bestand stimmen zuversichtlich hinsichtlich der gesetzten Ziele für 2025. Anders als viele Unternehmen, die mit einer schwachen Konjunktur kämpfen, profitiert Vossloh von umfassenden Investitionsprogrammen zur nachhaltigen Modernisierung des Schienenverkehrs.
Dies gilt insbesondere für große Projekte und Investitionen der Deutschen Bahn, auf die Konzernchef Oliver Schuster in einer Pressekonferenz hinwies. Der deutsche Markt trug bereits im vergangenen Jahr zum Wachstum bei, und auch für die Zukunft sieht das Management weiteres Potenzial.
Vossloh plant für 2025 mit einem Umsatzanstieg auf 1,25 bis 1,325 Milliarden Euro, der mit der Sateba-Übernahme auf 1,475 bis 1,575 Milliarden Euro anwachsen soll. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) könnte auf 110 bis 120 Millionen Euro steigen, oder mit Sateba auf 140 bis 155 Millionen Euro anwachsen.
Diese Prognosen hängen jedoch vom erfolgreichen Abschluss der Übernahme ab, die bislang zur Zufriedenheit des Managements verläuft. Acht von neun erforderlichen behördlichen Genehmigungen wurden bereits erteilt.
Das vergangene Jahr zeichnete sich durch eine hohe Nachfrage nach Bahninfrastruktur in Europa sowie in Ländern wie Marokko und Algerien aus. Besonders das vierte Quartal brachte Vossloh durch Projektgeschäfte weiteren Aufschwung, und die Bestellungen erreichten einen Rekordwert von über 1,36 Milliarden Euro.
Obwohl das Vorjahresniveau beim Umsatz von 1,21 Milliarden Euro nicht ganz erreicht wurde, profitierte Vossloh von einem verbesserten Produktmix, der ein operatives Ergebnis von 105,2 Millionen Euro ermöglichte – ein Meilenstein seit mehr als einem Jahrzehnt. Der Nettogewinn stieg auf 63,2 Millionen Euro, und die Aktionäre können sich auf eine Erhöhung der Dividende um 5 Cent auf 1,10 Euro freuen.