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Von Millionen zu Mäusen – Warum Kunst-NFTs jetzt fast nichts mehr wert sind

17. April 2025, 12:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Von Millionen zu Mäusen – Warum Kunst-NFTs jetzt fast nichts mehr wert sind
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Rund 79 Prozent aller NFT-Kunstkollektionen gelten heute als nahezu wertlos – ein Symptom eines Marktes, der zu schnell zu viel versprach.
Der NFT-Markt ist abgestürzt. Was als digitale Kunstrevolution begann, endet für viele Sammler im Totalverlust. Neue Zahlen zeigen: Über 70.000 Kollektionen sind fast wertlos – und der Glaube an das große Geld ist Geschichte.

Was vom Hype übrig blieb

2021 galten sie als das nächste große Ding: NFTs – digitale Kunstwerke, verknüpft mit der Blockchain, fälschungssicher, einzigartig, grenzenlos handelbar. Bilder von Affen, Pixelporträts, animierte Gifs – alles wurde gekauft, weiterverkauft, bejubelt.

Auf Plattformen wie OpenSea gingen jeden Monat Milliarden über den Tisch. Heute sieht es anders aus. Laut neuen Daten ist das Handelsvolumen im Kunst-NFT-Segment um 93 Prozent eingebrochen. Ein ganzer Markt, der einst vor Euphorie überschäumte, wirkt heute wie ausgebrannt.

Eine Bilanz, die wehtut

2,9 Milliarden US-Dollar – so viel Geld wechselte in den Hochzeiten des NFT-Booms allein im Kunstbereich pro Monat die Besitzer. Diese Zahl ist inzwischen auf 197 Millionen gefallen.

Und das nicht langsam, sondern abrupt. Besonders dramatisch ist der Blick auf einzelne Kollektionen: 79 Prozent von über 73.000 ausgewerteten Sammlungen gelten inzwischen als faktisch wertlos. In vielen Fällen liegt der aktuelle Marktpreis bei null. Kein Käufer, kein Interesse, kein Wert.

Die Rechnung der Spekulanten

Dass der Markt so hart gefallen ist, hat Gründe. Viele der NFT-Käufe waren nie langfristig gedacht – sondern reine Spekulation. Es ging nicht um Kunst, nicht um Technik, nicht um kulturellen Fortschritt.

Es ging ums schnelle Geld. Wer früh einstieg, verdiente. Wer später kam, verlor. Ein Geschäftsmodell, das auf Kettenbrief-Logik beruhte: Der Wert eines Tokens basierte auf dem Glauben, dass jemand anderes bereit ist, noch mehr zu zahlen.

Qualität? Oft zweitrangig

DappGambl, ein Analyseunternehmen, untersuchte die Marktdaten von über 73.000 NFT-Kollektionen. Das Ergebnis: Nur etwa ein Fünftel davon wurde vollständig verkauft.

Ein Ethereum-Kunst-NFT kostete 2021 im Schnitt 2.000 Dollar – aktuell sind es noch rund 645. Der Preisverfall spiegelt das schwindende Vertrauen in den Markt.

Die Masse dümpelte im Nirgendwo – halbfertige Projekte, lieblos gestaltete Assets, künstlich aufgeblasene Communitys. Der Markt war übersättigt. Und viele Künstler wurden Opfer ihres eigenen Erfolgs: Was anfangs exklusiv war, wurde durch massenhafte Nachahmungen beliebig.

Preise: Vom Allzeithoch zum Kellerwert

Der durchschnittliche Preis eines Kunst-NFTs auf Ethereum-Basis lag 2021 bei rund 2.000 US-Dollar. Heute sind es noch etwa 645 Dollar – Tendenz weiter fallend. Und selbst dieser Mittelwert verschleiert, wie viele Werke inzwischen faktisch wertlos sind.

Denn während einige wenige sogenannte „Blue Chip“-NFTs noch gehandelt werden, ist der Großteil komplett illiquide. Niemand kauft, niemand bietet – selbst geschenkt will es oft keiner mehr.

Der Kunstmarkt verliert das Vertrauen

Kunst war das große Versprechen der NFT-Welt. Der Traum: Künstler sollen unabhängig von Galerien verkaufen, direkt mit Käufern interagieren, fair beteiligt werden.

Das Problem: Viele NFT-Projekte boten weder künstlerischen Wert noch inhaltliche Substanz. Und die wenigen echten Künstler wurden oft von der Spekulationswelle überrollt. Der Markt verlor seine Glaubwürdigkeit – und mit ihr die Käufer.

Kritik: Zu schnell, zu viel, zu wenig Substanz

Brancheninsider sprechen inzwischen offen über das Scheitern vieler NFT-Projekte. Zu viele Plattformen, zu wenig Kontrolle, kaum Regulierung. Und: Der größte Fehler war, Kunst wie Aktien zu behandeln.

Wer digitale Werke wie Finanzprodukte aufzieht, verliert auf Dauer das, was Kunst eigentlich ausmacht: Bedeutung. Die Blockchain-Technologie bleibt faszinierend – aber ihre Anwendung im Kunstsektor hat sich diskreditiert.

Finanzen / Reichtum
[InvestmentWeek] · 17.04.2025 · 12:00 Uhr
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