Volkswagens US-Ambitionen auf der Kippe? Insider berichten von erheblichen Logistikproblemen

Eigentlich sollte Nordamerika VWs Absatz kräftig ankurbeln, jedoch stauen sich Tausende Fahrzeuge in einem Werk in Mexiko

VOLKSWAGEN stößt beim Eintritt in den US-Markt auf Logistikprobleme.

Tausende von Fahrzeugen stapeln sich seit Sommer in dem mexikanischen Werk in Puebla, sodass der Abtransport zur Händlern nicht eingehalten werden kann. Alternativrouten stellen unterdessen eine teurere Herausforderung dar. Daher besteht die Befürchtung bei Unternehmensinsidern, dass Volkswagen die Jahresziele für den US-Markt nicht erfüllen kann.

Ein VW-Sprecher äußerte sich, dass man mit allen Mitteln versuche, die Versorgung der Händler und Kunden zu verbessern und erwähnte, dass im Vergleich zum ersten Halbjahr die Auslieferungen in der Region um 43 Prozent gestiegen seien.

Umso ernster wiegen die Probleme für Volkswagen, als die Nachfrage in Europa und China schwächelt und der US-Markt als wichtiger Wachstumsmarkt gilt. VW hat hierbei ambitionierte Absatzziele, die bis Ende des Jahrzehnts einen Marktanteil in Höhe von 10 Prozent erreichen sollen. Im ersten Halbjahr lag der Konzern jedoch nur bei 4,1 Prozent.

Die fehlenden Eisenbahnwagen stellen hierbei das größte Problem dar. In Mexiko kann VW zwar bis zu 10.000 Fahrzeuge pro Woche produzieren, doch die doppelstöckigen Transportwaggons, die zur standardisierten Beförderung von allen Herstellern genutzt werden, sind stark ausgelastet.

Obwohl sich der Rückstau allmählich löst, halten sich laut Subaru Lieferengpässe mit gut 10.000 Autos noch immer. Man arbeite „unablässig“ am Ausbau der Region, sodass die Verkäufe, genau wie die Verdopplung des Marktanteils, nicht gefährdet werden.

VWs Logistiker sind aufgrund der turbulenten Märkte in Nordamerika auf kreative Lösungen angewiesen. Um die Lieferkettenprobleme zu bewältigen, haben sie insbesondere das Roll-on-roll-off-Verfahren- per Schiff oder das Einladen von Autos in Seecontainern mit je zwei Autos pro Behälter angewandt.

Auch der neu in Betrieb genommene Hafen in Tuxpan, Mexiko, trägt zur Lösung des Problems bei. Obwohl sie teurer sind als die üblichen Logistikprozesse, muss VW diese Alternativen in Kauf nehmen, um weiterhin Autos nach Nordamerika zu liefern.

Der Ziellmarkt hat jedoch aufgrund des fehlenden Lieferverkehrs im letzten Sommer schon erhebliche Umsatz- und Gewinnverluste hinnehmen müssen, die die neuen Logistikstrategien nicht aufwiegen können.

Am Beispiel der Verkäufe anderer Autohersteller lässt sich nachweisen, dass augenscheinlich nicht jeder gleichermaßen unter dem Verkehrschaos leidet. So stieg die Nachfrage in der Autoindustrie im Vergleich zum Vorjahr im August um 17 Prozent, jedoch erlitt VW aufgrund der Logistikprobleme im Juli und August im selben Monat schwere Verluste.

Honda und Hyundai, Ford und GM erlitten ähnliche Lieferengpässe. Der Atlas von VW als verkaufsstärkstes SUV wurde im Sommer neu aufgelegt und wird dank seines geringen Preises auf dem US-Markt äußerst geschätzt. Ob seine Beliebtheit ausreicht, um die Verluste aus den Logistikproblemen auf dem US-Markt auszugleichen, bleibt zu beobachten.

Finanzen
[Eulerpool News] · 28.09.2023 · 16:00 Uhr
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