US-Börsen: Nachlassende Inflation treibt Aktienkurse
Angetrieben von der Hoffnung auf ein nachlassendes Tempo der Geldentwertung, haben amerikanische Aktien am Mittwoch Kursgewinne verzeichnet. Der Dow Jones Industrial kletterte um beachtliche 0,66 Prozent und näherte sich mit einem Stand von 39.818,15 Punkten seiner historischen Höchstmarke. Der umfassende S&P 500 konnte ebenfalls eine Steigerung von 0,95 Prozent auf 5.296,61 Zähler verzeichnen. Der technologieorientierte Nasdaq 100 setzte dem die Krone auf und erreichte mit einem Plus von 1,31 Prozent bei 18.562,44 Punkten ein neues Rekordhoch.
Das geringere Inflationstempo in den USA, speziell die im Jahresvergleich gesunkene Kerninflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel auf 3,6 Prozent, verschaffte den Märkten Rückenwind. Nach Einschätzungen von Experten wie Helaba-Volkswirt Ulrich Wortberg werden dadurch Zinssenkungserwartungen nicht geschmälert, obwohl die Teuerungsrate noch über dem Ziel der US-Notenbank von 2 Prozent liegt.
Die Stagnation der Einzelhandelsumsätze im April, die entgegen der Prognosen auftrat, untermauerte diese Perspektive.
Branchenspezifisch mussten US-Elektroautobauer Rückschläge hinnehmen. Nach einer vorangegangenen Rallye durch Nachrichten über mögliche Sonderzölle der USA auf chinesische Elektrofahrzeuge, realisierten Anleger Gewinne. Kursverluste notierten Lucid mit einem Minus von 7,4 Prozent, Rivian mit einem Rückgang von 8,7 Prozent und Tesla mit einem leichteren Abschlag von 1,3 Prozent.
Auch Boeing stand im Blickpunkt, nachdem festgestellt wurde, dass der Flugzeughersteller gegen Auflagen aus einer Vereinbarung verstoßen hat, die ihn vor juristischen Konsequenzen nach zwei tödlichen Abstürzen schützte – die Aktie büßte 1,9 Prozent ein.
Bei Walt Disney führten Ankündigungen über Kürzungen im Marketingbereich für den Streaming-Dienst Disney+ und Pläne für eine reduzierte Investition im linearen Fernsehsegment zu einem Verlust von 2,2 Prozent.
Ein Wechselbad der Gefühle hielten die Meme-Aktien Gamestop und AMC Entertainment für ihre Aktionäre bereit: Während Gamestop nach einer vorübergehenden Vervierfachung um 22 Prozent einbrach, fielen die Anteile von AMC um 17 Prozent.
New York Community Bancorp erlebte eine Achterbahnfahrt an der Börse und verzeichnete trotz vorbörslicher Gewinne einen Rückgang von 6,8 Prozent, nachdem das Bankhaus den Verkauf von Hypothekendarlehen an JPMorgan bestätigt hatte. (eulerpool-AFX)