Verve Group: Wechselkursdruck und technische Stolpersteine zwingen zur Prognosekorrektur
Der schwedische Experte für digitale Werbung und Spieleentwicklung, Verve Group, sieht sich mit Herausforderungen konfrontiert, die seine Jahresziele in Schranken weisen. Unvorteilhafte Wechselkurse und Probleme bei der Umstellung einer Plattform haben das Unternehmen veranlasst, seine Erwartungen für das laufende Jahr zu dämpfen. Diese Hindernisse hinterließen bereits im zweiten Quartal Spuren. Mit erst kurzem Einzug in den SDax musste die Aktie der Verve Group zu Beginn des Freitagshandels einen herben Schlag von 22 Prozent verbuchen.
Das im General Standard notierte Unternehmen, das damit geringere Transparenzanforderungen als im Prime Standard erfüllt, erwartet nun einen Nettoumsatz von 485 bis 515 Millionen Euro. Vorher lagen die Prognosen bei 530 bis 565 Millionen Euro. Auch das erwartete bereinigte Ebitda wurde von 155 bis 175 Millionen auf 125 bis 140 Millionen Euro korrigiert.
Die Ursachen für die herabgestufte Prognose sind zweischneidig: Neben den Wechselkursen trugen technische Probleme bei der Plattformvereinheitlichung zu einem einmaligen Effekt bei. Dieses technische Minenfeld, das komplizierter als geplant verlief, beeinträchtigte unmittelbar den Umsatz, da die Kapazität zur Aufnahme neuer Kunden und das Umsatzwachstum ins Stocken gerieten. Verve beziffert die umsatzbezogenen Probleme auf 34 Millionen Euro und die Auswirkungen auf den operativen Gewinn auf 19 Millionen Euro, zusätzlich 4 Millionen für externe Unterstützung.
Trotz Abschluss der Plattformvereinheitlichung im Juli ist eine unmittelbare Erholung nicht in Sicht, und die Führung sieht geringe Chancen, die negativen Effekte kurzfristig wettzumachen. Im zweiten Quartal stieg der Nettoumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um 10 Prozent auf 106 Millionen Euro, der operative Gewinn verbesserte sich jedoch nur geringfügig auf 29,5 Millionen Euro. Bemerkenswerterweise schrumpfte die Marge um zwei Prozentpunkte auf knapp 28 Prozent, während der Gewinnanteil für Aktionäre von 6,3 auf 0,4 Millionen Euro einbrach.

