Verdacht auf Betrug: Ermittlungen gegen Signa-Manager ziehen Kreise
Die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft nimmt einen Manager der finanziell angeschlagenen Signa-Gruppe unter die Lupe. Der Vorwurf des schweren Betrugs schwebt über dem Leiter einer Projektgesellschaft des Immobilienriesen, bei der Kapitalgeberinvestitionen offenbar nicht wie vorgesehen in die beworbenen Projekte geflossen sein könnten. Die präzise Schadenshöhe ist Gegenstand der derzeitigen Untersuchungen.
Diese aktuellen Entwicklungen rücken einmal mehr den Gründer von Signa, René Benko, in den Fokus der Justiz. Es sind bei der WKStA schon mehrere Anzeigen gegen das Umfeld des Konzerns eingetroffen. Diese reihen sich ein in laufende Ermittlungen, die sich etwa auf den Vorwurf einer versuchten Bestechung eines Finanzbeamten durch "einen österreichischen Unternehmer" beziehen, mit dem Ziel, steuerliche Entlastungen zu erreichen. Zudem haben sich Verantwortliche einer Signa-Gesellschaft wegen nicht entrichteter Kapitalertragssteuern selbst angezeigt.
Währenddessen bestätigte die Staatsanwaltschaft in München, dass sie im Rahmen eines Geldwäscheverdachts ebenfalls Nachforschungen anstellt, die mit Signa in Verbindung stehen. Details zu Beschuldigten gab es jedoch nicht. Benkos Anwälte in München konterten Indes die erhobenen Anschuldigungen als unbegründet.
Die Unternehmensgruppe Signa, deren beeindruckende Entwicklung maßgeblich auf der Ära des Niedrigzinses basierte, scheint nun aufgrund gestiegener Zinsen, Baukosten und Energiepreisen in Schieflage geraten zu sein. Zu den betroffenen Projekten und Unternehmen innerhalb des Firmennetzwerks zählen prominente Namen wie der Elbtower in Hamburg und die nun insolventen Kaufhäuser KaDeWe und Galeria Karstadt Kaufhof, die einst als Leuchttürme der Gruppe galten. (eulerpool-AFX)