Verbraucherstimmung in Deutschland erholt sich überraschend
Die Konsumfreude in Deutschland hat gegen alle Erwartungen einen weiteren Aufschwung erfahren. Aktuelle Ergebnisse der Konsumklima-Studie von GfK und NIM zeigen, dass sich die Verbraucherstimmung seit dem letzten Monat kontinuierlich gebessert hat.
Besonders auffällig sind die gestiegene Einkommenserwartung und die erhöhte Anschaffungsneigung, während die Konjunkturerwartung nur leicht zulegen konnte. Für Mai 2025 erwarten die Konsumforscher einen Anstieg des Konsumklimas um 3,7 Punkte auf minus 20,6 Punkte und trotzen damit den pessimistischen Einschätzungen der Analysten, die einen Rückgang vorausgesagt hatten.
Die Tendenz weniger zu sparen stützt diese positive Entwicklung entscheidend. Zudem scheint die neu ausgerichtete Handelspolitik der USA, welche durch Ankündigungen von starken Zollerhöhungen geprägt ist, bisher keinen negativen Einfluss auf die deutsche Verbraucherstimmung genommen zu haben.
Der jüngst begonnene Abwärtstrend bei der Sparneigung könnte möglicherweise durch die bevorstehende Regierungsbildung ausgeglichen werden. Nach Ansicht von Experten wie Rolf Bürkl vom NIM liegt dies daran, dass die Bürger in Deutschland dem Ende der politischen Unsicherheit durch die neue Koalition positiv gegenüberstehen.
Somit wird die Bereitschaft zum Konsum verstärkt. Ob dieser Trend in den kommenden Monaten anhalten wird, hängt stark von der Entwicklung der internationalen Handelskonflikte ab.
Dennoch sind die Einkommenserwartungen derzeit wider Erwarten gestiegen, was zum Teil durch den kürzlich erzielten Tarifabschluss im öffentlichen Dienst beeinflusst sein könnte. Für die April-Analyse wurden etwa 2.000 Verbraucherbefragungen durchgeführt, die im Auftrag der EU-Kommission monatlich aktualisiert werden.