Verbraucherschützer nehmen Temu ins Visier – rechtliche Schritte erwogen

Die Verbraucherzentrale Bundesverband zeigt Zähne im Kampf gegen dubiose Online-Handelspraktiken und nimmt den chinesischen Online-Marktplatz Temu ins Visier. Temu steht in der Kritik, Kundinnen und Kunden mit obskuren Rabattaktionen, zweifelhaften Produktbewertungen und einem Druck erzeugenden Bestellprozess zu ködern und dadurch potenziell zu benachteiligen. So lautete die Ansage der Verbandsspitze unter der Führung von Ramona Pop, die eine klare Linie im Schutz der Verbraucherinteressen fordert.

Die hinter Temu stehende Gesellschaft Whaleco Technology hat auf die formale Beanstandung mit einer Reaktion gezeigt, ohne jedoch eine rechtsverbindliche Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Weiterhin bleibt eine ausstehende Stellungnahme des Online-Marktplatzes zu den erhobenen Vorwürfen eine Antwort schuldig.

Hinsichtlich der nächsten Schritte ließ der Verbraucherzentrale Bundesverband verlauten, dass man eine gerichtliche Klärung anstrebe. Im Speziellen moniert der Verband das Vorgehen von Temu, bei Rabattaktionen unzureichend über deren Zustandekommen zu informieren. Zudem ist die Werbung der Plattform um eine CO?-fußabdruckreduzierende Lieferung an Abholstellen ein Dorn im Auge der Verbraucherschützer, zumal die Waren zuvor bereits lange Transportwege zurücklegen.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband beklagt auch den Einsatz von Druckmethoden während des Bestellprozesses – eine Taktik, die in der Europäischen Union durch den neulich verabschiedeten Digital Services Act untersagt ist. Temu benutze manipulative Gestaltungselemente, um Kunden zu beeinflussen. Dies manifestiert sich in Hinweisen, die während des Kaufvorgangs eingeblendet werden und suggerieren, dass eine hohe Nachfrage besteht oder mehrfach Käufe desselben Produkts üblich sind.

In ihrem Bestreben, ein konsequentes Vorgehen gegen Plattformen wie Temu zu unterstützen, sehen sich die Verbraucherschützer im Einklang mit europäischen Gesetzen, die einen einheitlichen Verbraucherschutz gewährleisten sollen. Zusätzlich weist der Verband kritisch darauf hin, dass bei Temu wesentliche Informationen zur Identität der Anbieter sowie zur Authentizität der Kundenrezensionen fehlen.

Diese Entwicklung trifft auf ein bereits sensibilisiertes Umfeld: Sowohl Handelsexperten als auch diverse Verbände haben sich unlängst für eine straffere Regulierung gegen chinesische Billiganbieter starkgemacht, darunter auch die europäische Spielzeugindustrie, welche im Februar dieses Jahres auf die Sicherheitsmängel der auf Temu offerierten Produkte hinwies und eine Verschärfung der Kontrollen anmahnte.

In Kurzform bedeutet dies eine weitere Eskalation in den Bemühungen, den Online-Handel transparenter und kundengerechter zu gestalten. Der Ausgang des Streits könnte wegweisend für den E-Commerce-Markt sein. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 26.03.2024 · 19:29 Uhr
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