US-Verbraucherstimmung trübt sich unerwartet ein
Das amerikanische Konsumklima hat im November einen deutlich größeren Rückgang verzeichnet, als Analysten prognostiziert hatten. Der von der Universität Michigan erhobene Index sank um 3,3 Punkte auf 50,3 Punkte, während Experten lediglich einen Rückgang auf 53,0 Punkte erwartet hatten. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Zukunftserwartungen zeigten sich im Vergleich zum Vormonat verschlechtert. Die Abnahme der positiven Einschätzungen war bei der Untersuchung der gegenwärtigen Bedingungen besonders ausgeprägt.
Ein zentraler Grund für die gedämpfte Stimmung unter den Verbrauchern sei die fortdauernde Schließung der Bundesbehörden, die seit über einem Monat andauert, so Joanne Hsu, die Leiterin der Umfrage. Diese Unsicherheiten über mögliche wirtschaftliche Konsequenzen betreffen weite Teile der Bevölkerung, unabhängig von demografischen Merkmalen oder der politischen Gesinnung. Der aktuelle Shutdown markiert den längsten in der Geschichte der USA seit seinem Beginn am 1. Oktober.
Besonders bemerkenswert ist auch der Anstieg der kurzfristigen Inflationserwartungen um 0,1 Prozentpunkte auf nun 4,7 Prozent. Dies überraschte Ökonomen, die von einer Stabilität des Wertes ausgingen. Die langfristigen Erwartungen bezüglich der Inflation verringerten sich leicht von 3,9 Prozent auf 3,6 Prozent, während mit 3,8 Prozent gerechnet worden war. Dieser von der Universität Michigan entwickelte Indikator beleuchtet das Kaufverhalten der US-Verbraucher auf Basis telefonischer Befragungen von etwa 500 Haushalten und erfasst sowohl die aktuelle finanzielle Lage als auch die wirtschaftlichen Aussichten.

