US-Rapper Wyclef Jean darf nicht kandidieren

Port-au-Prince (dpa) - Der Versuch des US-Sängers Wyclef Jean, Präsident seines Heimatlandes Haiti zu werden, ist gescheitert. Der Rapper mit haitianischen Wurzeln wurde nicht in die Kandidatenliste aufgenommen, die in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince veröffentlicht wurde.

Eine Begründung wurde zunächst nicht gegeben. Dem 37-Jährigen waren große Chancen eingeräumt worden, bei der Wahl am 28. November dieses Jahres zu siegen, da er vor allem bei der Jugend sehr populär ist.

Zugelassen wurden nur 19 der insgesamt über 30 Bewerber, darunter der frühere Regierungschef Jacques-Édouard Alexis, der für seine Bewegung «Mobilisation pour le Progrès» antritt, Jude Célestin von der Partei des Präsidenten René Préval «Inite» (Einheit) und der Unternehmer Charles Baker von der Partei «Respè» (Respekt). Préval darf laut der Verfassung bei dieser Wahl nicht antreten. Nach dem verheerenden Erdbeben im Januar dieses Jahres hatte er versucht, seine Amtszeit um mehrere Monate verlängern zu lassen. Er muss das Amt im Februar 2011 an seinen Nachfolger übergeben.

Jean rief seine Anhänger in einer am späten Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung dazu auf, die Entscheidung zu akzeptieren. «Obwohl ich sie für falsch halte, respektiere ich die endgültige Entscheidung der Kommission und fordere meine Anhänger auf, dies auch zu tun», schrieb er. Er wolle auch weiterhin für Haiti arbeiten. Wyclef Jean war in den 90er Jahren mit der Gruppe «Fugees» und deren Coverversion des Songs «Killing me softly» bekanntgeworden.    

Das Kandidatenbüro der nationalen Wahlkommission hatte am Freitagmorgen zunächst Gerüchte zurückgewiesen, nach denen die Bewerbung des Sängers abgelehnt worden sei. Allerdings geschah das lediglich mit dem Hinweis, die Liste sei noch nicht veröffentlicht. Nach Meinung von Beobachtern wurde die Liste erst spät in der Nacht bekanntgemacht, um Demonstrationen für Jean zu verhindern. Mehrere Hundert seiner Anhänger protestierten aber dennoch am Freitagabend in den dunklen Straßen der Hauptstadt gegen den Ausschluss ihres Idols.

Eine der Voraussetzungen für die Zulassung zur Wahl ist, dass der Bewerber die letzten fünf Jahre in Haiti gelebt hat. Der 37-jährige Musiker wurde in Haiti geboren, lebt aber seit der Kindheit in den USA. Jean war am Donnerstag mit Präsident Préval zu einem längeren Gespräch zusammengetroffen. Danach bereits rief er seine Anhänger auf, Ruhe zu bewahren, auch wenn die Kommission seine Bewerbung ablehnen sollte. Er selbst hatte nach eigenen Angaben Drohungen erhalten und hält sich seitdem an einem geheimen Ort in Port-au- Prince auf.

In den vergangenen Tagen war es mehrfach zu Demonstrationen für den Sänger gekommen. Die UN-Stabilisierungstruppe Minustah erklärte, sie werde Frieden und Sicherheit in Port-au-Prince garantieren.

Wahlen / Haiti
21.08.2010 · 15:39 Uhr
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