Untersuchungsbericht entlastet UNRWA teilweise von israelischen Terrorvorwürfen
Inmitten schwerwiegender Anschuldigungen Israels musste sich das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA einer genaueren Prüfung unterziehen. Während einige Beschuldigungen gegen die Organisation von unabhängigen Experten ohne vorgelegte Beweise Israels blieben, wird das Neutralitätsgebot der UNRWA einer kritischen Betrachtung unterzogen. Die Hilfe, die im abgeschotteten Gazastreifen geleistet wird, bleibt jedoch lebensnotwendig für Millionen.
Die Untersuchung, geführt von der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna, erkannte eine Palette von "robusten" Verfahren innerhalb der UNRWA zur Sicherstellung ihres Neutralitätsprinzips an. Nichtsdestotrotz offenbarten sich Schwächen, zu denen unter anderem problematische Schulbücher und die politischen Äußerungen einiger Mitarbeiter zählen. Infolgedessen empfiehlt der Bericht verschärfte Überprüfungen des Personals und Überarbeitungen des Bildungsmaterials.
Diese Feststellung folgt Anschuldigungen Israels von Januar, wonach UNRWA-Mitarbeiter in terroristische Aktivitäten der Hamas verwickelt seien, was zu temporär ausgesetzten Geldern wichtiger Unterstützer wie der USA, Deutschland und der EU führte. Obwohl Deutschland zuletzt keine direkten Hilfsgelder für Gaza bereitstellte, sicherte es Unterstützung in Höhe von 45 Millionen Euro für Regionalprojekte zu.
Der Bericht konstatierte, dass für die pauschale Beschuldigung, ein Großteil der UNRWA-Mitarbeiter gehöre terroristischen Gruppen an, es an handfesten Belegen mangele. Unter der Herrschaft der Hamas, die seit 2007 den Gazastreifen regiert, stellt die Umsetzung einer unparteiischen Hilfeleistung eine Herausforderung dar, doch die Mehrheit der UNRWA-Mitarbeiter hält sich an den Kodex der Neutralität.
UNRWA-Generalsekretär Philippe Lazzarini begrüßte die Ergebnisse des Berichts und versprach, die Empfehlungen werden umgesetzt. Der Fokus liegt darauf, die Flüchtlingshilfe effizient fortzuführen.
Überdies führten kürzliche inhaftierte UNRWA-Angestellte in Israel an, sie seien gezwungen worden, Verbindungen zur Hamas falsch einzuräumen. In Anbetracht dessen hob Lazzarini die Bedeutsamkeit der Organisation hervor und kritisierte die Angriffe Israels als Versuch, die UNRWA-Arbeit zu beenden.
Hinsichtlich des tödlichen Bombardements auf Mitarbeiter der World Central Kitchen stieg der Druck auf Förderstaaten, die Finanzierung zu erneuern. Trotz einer Entschuldigung Israels für das "schwerwiegende Versagen" der Streitkräfte, mehrt sich die internationale Kritik.
Zusätzlich zu der unabhängigen Analyse laufen noch interne Überprüfungen zu spezifischen Vorwürfen. Das Ergebnis steht noch aus, doch das UNRWA bleibt ein wesentlicher Baustein im Netz der palästinensischen Flüchtlingshilfe. (eulerpool-AFX)