Unterm Schatten der Unruhen: Zelte in Chan Junis als Zuflucht?
Inmitten steigender Spannungen und am Vorabend einer geplanten israelischen Offensive gegen Hamas-Bataillone in Rafah, errichten sich nahe der grenzangrenzenden Stadt Chan Junis neue Zeltstädte. Wie die Deutsche Presse-Agentur von einem Sprecher der israelischen Streitkräfte erfuhr, ist die Armee über die Errichtung der Zelte informiert, obwohl diese nicht in Kooperation mit ihr erfolgte. Palästinensische Zeugen aus der Region bestätigten, dass diese Unterkünfte vermehrt für Flüchtlinge aufgeschlagen wurden. Satellitenaufnahmen von Planet Labs PBC, die durch die Nachrichtenagentur AP ausgewertet wurden, bestätigen diese Entwicklung durch Visualisierung des neuerlichen Zeltkomplexes bei Chan Junis.
Berichterstattungen der israelischen Zeitung 'Haaretz' ließen vermuten, dass Ägypten in den Bau der Zeltanlagen bei Chan Junis involviert sei. Dem widersprachen allerdings der Ägyptische Rote Halbmond sowie ägyptische Sicherheitsbehörden, die am Dienstag jegliche Aktivität in diesem Zusammenhang dementierten.
Indessen forciert Israel die Vorbereitungen für eine Bodenoffensive in Rafah, um die Präsenz der islamistischen Hamas zurückzudrängen, trotz internationalen Warnungen und Bedenken von Verbündeten wie den USA. Insbesondere die hohe Zahl an palästinensischen Binnenflüchtlingen, die sich in der Stadt drängen, erhöht das Risiko von zivilen Opfern. Israel signalisiert die Absicht, die Zivilbevölkerung von Rafah in sicherere Gegenden zu evakuieren, unter anderem in das Al-Mawasi-Lager, wo bereits über 400.000 Menschen von den Vereinten Nationen registriert wurden, und hebt damit die Brisanz der humanitären Lage hervor. (eulerpool-AFX)