Unruhige Märkte und politische Spannung: Deutsche Börsen vor dem großen Verfallstag
Zum Wochenausklang bleibt die Stimmung an den deutschen Börsen angespannt. Der X-Dax, der als Vorläufer für den Dax dient, deutet auf einen schwächeren Start hin und signalisiert einen Rückgang um 0,15 Prozent auf 22.965 Punkte. Immerhin hatten sich Anleger nach dem jüngsten Rekordanstieg am Dienstag bereits mit Gewinnen eingedeckt. Auch bei dem Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird eine ähnliche Entwicklung erwartet.
Der als „großer Verfall“ bekannte Termin, an dem Optionen und Futures auf Aktien und Indizes verfallen, sorgt für Aufregung in der Börsenlandschaft. Experten wie Thomas Altmann von QC Partners warnen vor den durch diesen Verfall potenzierten Kursschwankungen. Die politische Unsicherheit trübt zudem die Investorenstimmung, was langfristige Investitionen hemmt.
Während die Börsianer am großen Verfallstag nervös auf die Kursbewegungen blicken, ist die politische Bühne in Deutschland keineswegs weniger spannend. Das milliardenschwere Finanzpaket von Union und SPD steht vor der entscheidenden Abstimmung im Bundesrat. Nachdem es bereits den Bundestag passierte, ist nun erneut eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, was als formelle Hürde jedoch als problemlos gilt.
Die Einzelwerte erlebten teilweise deutliche Kursbewegungen. Aktien von Douglas rutschten um zehn Prozent auf der Handelsplattform Tradegate ab. Der Grund: eine zurückhaltende Prognose aufgrund schwacher Verbraucherausgaben im unsicheren wirtschaftlichen Umfeld. Auch Amadeus Fire zeigte sich pessimistisch und musste einen Kursrückgang von über zehn Prozent hinnehmen. Fuchs enttäuschte trotz positiver Umsatz- und Gewinnprognosen ebenfalls die Anleger und verzeichnete einen Rückgang von fast fünf Prozent. Ein Lichtblick war ProSiebenSat.1, das dank der Möglichkeit eines Einstiegs von General Atlantic fast fünf Prozent im Plus stand.