Unicef schlägt Alarm: Dramatische Verschlechterung der Situation im Gazastreifen
Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich laut Unicef drastisch verschlechtert, insbesondere für Kinder, die mit Mangelernährung und unhygienischen Verhältnissen zu kämpfen haben. Im Mai benötigten 5.119 Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren dringend Hilfe aufgrund von akuter Mangelernährung, eine Zunahme um 50 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Der durch 20 Monate Konflikt schwer geschädigte Küstenstreifen sieht sich mit erheblichen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung konfrontiert.
Täglich werden im Durchschnitt 112 Kinder wegen Mangelernährung behandelt, wobei 636 von ihnen unter der schwersten Form leiden. Der Zugang zu sauberem Wasser, ausreichender medizinischer Betreuung und geeigneten Behandlungseinrichtungen ist stark eingeschränkt. Edouard Beigbeder, Unicef-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika, betont die Dringlichkeit: Zwischen Januar und Ende Mai 2023 erhielten 16.736 Kinder im Gazastreifen Behandlung gegen Unterernährung.
Mangelernährung und Krankheiten bilden eine gefährliche Kombination, die zu einem lebensbedrohlichen Teufelskreis führt. Unzureichend ernährte Kinder sind besonders anfällig für ernste Krankheiten wie akuten Durchfall, der wiederum ihren Gesundheitszustand weiter verschlechtert und zu noch schwererem Mangel führt.
Unicef fordert erneut alle am Konflikt Beteiligten auf, die Gewalt zu beenden, die Zivilbevölkerung zu schützen und die Einhaltung humanitärer Standards zu gewährleisten. Dringend benötigte humanitäre Hilfe sollte unverzüglich bereitgestellt und alle Geiseln aus Israel freigelassen werden.
Der Gaza-Konflikt begann mit dem Angriff der Hamas und anderen extremistischen Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei kamen etwa 1.200 Menschen ums Leben, und über 250 Personen wurden nach Gaza entführt. Seitdem stehen Israels Streitkräfte im Kampf gegen die Hamas.
