Ultra Hyperball: Mit dem Kopf durch die Wand!

Wer träumt nicht davon, seinen Job zu schmeißen, um den Lebensunterhalt damit zu finanzieren, einen Ball mehrmals per Kopf hunderte von Meter in die Luft zu stoßen und Ultra Hyperball Profi zu werden? Ihr nicht? Für mich klingt das auch nicht nach einer aussichtsreichen Perspektive, genau das macht ihr aber im Indie Titel von Springloaded Games für die Switch. Ob das motivierend genug ist, sich bleibende Schäden am Schädel zuzuziehen, überprüfen wir in diesem Test.

Das Restaurant eurer Eltern macht euch nicht mehr glücklich!

Vom Tellerwäscher zum Ultra Hyperball-Star

Ein Teenager hat keine Lust mehr, im Ramen-Restaurant seiner Eltern zu arbeiten und entschließt sich dazu, sein Glück im Sport zu suchen. Hyperball ist seine Leidenschaft. Dahinter verbirgt sich, dass ein Ball in die Luft geworfen wird und die Spielenden nun immer wieder von unten gegen den Ball springen müssen, um ihn in der Luft zu halten. Je präziser die Sprünge sind, desto höher fliegt der Fall und braucht dementsprechend länger, um wieder nach unten zu kommen. Das klingt logisch. Dieser Herausforderung stellt ihr euch in insgesamt 46 Leveln, wovon fünfzehn kooperativ mit 2-4 Menschen angegangen werden müssen und 5 ganz einfache Versus-Runden sind.

Die Aufgaben sind dabei so variabel, wie es durch dieses einfache Spielprinzip eben möglich gemacht wird. Versucht, den Ball mit begrenzten Sprüngen so hoch wie möglich zu schlagen. Haltet den Ball so lange wie möglich in der Luft, so oft wie möglich oder häufiger als eure Gegner. Rote Pfeile zeigen euch dabei immer an, wie weit in der Luft der Ball noch ist, um den perfekten Zeitpunkt zum Absprung zu timen. Die Steuerung ist dabei sehr simpel. Manchmal reicht ein einziger Knopf, um zu springen. In anderen Leveln könnt ihr mit dem Stick hin und her laufen, wieder ein anderes Mal bewegt ihr euch durch das Kippen der Joy-Cons.

Nur wenige Tasten werden benötigt.
Nur wenige Tasten werden benötigt.

Pixel und Pandas

Es geht immer wieder darum, die vorgegebenen Highscores zu knacken, um in allen Abschnitten eine Goldmedaille zu erhaschen und damit immer mal wieder einen neuen der insgesamt 49 Charaktere freizuschalten. Die bieten auch die mit Abstand größte Motivation, am Ball zu bleiben. Die Pixelkunst in Ultra Hyperball ist wirklich knuffig. Wenn ihr den kleinen Panda freischaltet, der bei jedem Schritt genüsslich an seinem Bambus knabbert, geht euch gerne mal das Herz auf. Ultra Hyperballs größte Stärke liegt also in der Optik, auch wenn vor allem die Hintergründe noch etwas sehr simpel gestaltet und unübersichtlich wirken. So fällt es gerne mal schwer, genau auszumachen, worauf ihr gerade schaut.

Auch die generelle Inszenierung der Zwischensequenzen hätten etwas mehr Potential gehabt. Euer Charakter rennt in die Mitte des Bildschirms und bleibt stehen. Es erscheint eine riesige Sprechblase mit viel Text und das Level beginnt. Interaktion mit den anderen Charakteren, eine vielseitigere Animation der Geschehnisse oder generell eine etwas spannender erzählte Geschichte hätten uns sicherlich stärker dazu animiert, weiter den Highscores nachzujagen.

Kopfschmerzen dank Steuerung

Eine weitere Motivationsbremse ist dabei auch noch die Steuerung. Es dauert wirklich seine Zeit, bis ihr eure Figur zielsicher nach links und rechts lenken könnt. Auch das Timing zum Sprung gegen den Ball will geübt sein. Dessen Physik ist vor allem in den ersten Hüpfern kaum vorhersehbar. Zum Glück sind die Runden so kurz, dass ihr die ersten Fehlversuche schnell hinter euch gebracht habt. Danach geht es vor allem darum, eure Abläufe zu optimieren.

Trotzdem wirkt es manchmal unverständlich, warum der Ball nun so fliegt oder weshalb euer Sprung nicht so funktionierte, wie ihr euch das vorgestellt habt. Richtig frustrierend sind die Level, in denen ihr per Touchscreen der Switch mehrere Bälle in der Luft halten wollt. Manche Eingaben werden einfach nicht erkannt und der Ball landet schneller auf dem Boden, als euch lieb ist. Hier bin ich kurzzeitig immer wieder ausgeflippt, weil ich den Fehler nicht bei mir, sondern im Spiel ausmachen musste.

Immer wieder antreiben konnte mich allerdings die musikalische Untermalung. Ihr findet hier zwar keine musikalischen Meisterwerke, fühlt euch aber sehr schnell in arcadige Zeiten zurück versetzt. Zusammen mit einem schicken Sounddesign, welches jede Berührung mit dem Ball stark und kräftig wirken lässt, war ich phasenweise unfassbar fokussiert und vertieft in die mir gestellte Aufgabe.

Mit bis zu vier Spielern haut ihr euch die Bälle um den Kopf!
Mit bis zu vier Spielern haut ihr euch die Bälle um den Kopf!

Kooperatives Scheitern

Die Rettung könnte natürlich der Mehrspielermodus sein. In Zusammenarbeit muss der Ball zum Beispiel eine gemeinsame Höhe erreichen oder ihr müsst versuchen, mehrere Bälle zu zweit einige Sekunden in der Luft zu halten. Ein gutes Partyspiel zeichnet sich dadurch aus, dass ihr euren Bekannten einfach einen Joy-Con in die Hand drücken und loslegen könnt. Das ist bei Ultra Hyperball leider nicht der Fall. Wenn ihr mit blutigen Anfängern an die Aufgaben geht, wird erstmal nichts funktionieren. Als Experten könnt ihr die Aufgaben nicht alleine tragen. Wie bereits erwähnt braucht die Steuerung nämlich eine gewisse Eingewöhnungszeit. Die müsst ihr eurem Gegenüber zugestehen, sonst werdet ihr keinen Spaß zu zweit haben.

Doch selbst, wenn dieser holprige Start überstanden wurde, gibt euch der Koop-Modus keinen großen Mehrwert. Ihr macht im Prinzip das gleiche wie im Einzelspieler und meist völlig unabhängig vom zweiten Spielenden. Einzig der Versus-Modus gibt dem Spiel etwas mehr Würze. Hier geht es dann darum, durch besseres Timing die Bälle vor eurem Gegner zu erwischen. So behaltet ihr die Oberhand. Leider wird in diesen Modi nicht freigespielt, da es logischerweise nicht um Highscores und Medaillen gehen kann. Trotzdem: Wenn ihr schon zu zweit seid, geht direkt dazu über, euch gegenseitig das Leben schwer zu machen. So zieht ihr die mit Abstand größte Freude aus dem Spiel!

Fazit

So bleibt Ultra Hyperball eher ein Spiel, welches ich höchstens alle paar Tage mal für eine kleine Runde auspacke. Es wirkt wie ein klassisches Mobile Game, was für die Switch natürlich generell sehr gut geeignet ist. Das Prinzip ist simpel und wurde für mich dabei leider schnell eintönig. Wenn dann auch noch die Steuerung nicht so funktioniert, wie man es eigentlich erwarten würde, geht der Spielspaß auf Dauer schnell flöten.

Solltet ihr jedoch große Motivation daraus ziehen, vorgegebene Highscores zu knacken, könnte Ultra Hyperball trotzdem etwas für euch sein. Die geforderten 9,99€ sind dabei allerdings ein sehr stolzer Preis für ein Spiel, welches im Umfang und in der Optik vielen Mobile Games gleicht, die ihr auf euren Smartphones für einen Bruchteil dessen bekommt. Eine Empfehlung können wir daher nicht aussprechen. Schaut euch lieber einige Videos zum Spiel an, bevor ihr tatsächlich diesen Preis zahlt.

Gaming
[next-gamer.de] · 31.07.2017 · 14:08 Uhr
[2 Kommentare]
 
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