Überwiegend positive Reaktionen auf Obamas Kairo-Rede
Kairo (dts) - US-Präsident Obamas heutige Rede in der Universität von Kairo hat großteils positive Reaktionen in der muslimischen Welt nach sich gezogen. Der Zentralrat der Muslime lobte Obama dafür, den "richtigen Ton getroffen zu haben". Obama machte deutlich, dass er eine Zusammenarbeit mit den islamischen Ländern suche. Er sprach sich eindeutig für die Zwei-Staaten-Lösung im Westjordanland aus und kritisierte Israels Siedlungsbau. Der US-Präsident hatte die Hamas direkt auf ihre Verantwortung angesprochen und ist damit der erste westliche Politiker, der die Partei als politischen Akteur akzeptiert. Obama betonte jedoch, dass die USA Israel trotzdem weiterhin als festen Bündnispartner betrachten und die Existenzberechtigung des jüdischen Staates nicht angezweifelt werden dürfe. Er sprach sich für den Friedensprozess im Nahen Osten aus, der Terrorismus müsse jedoch weiterhin bekämpft werden. Großen Anklang fand auch, dass der Präsident sich für einen Neuanfang in der Beziehung zwischen den USA und der muslimischen Welt aussprach. "Amerika und der Islam überlappen und ergänzen sich", sagte der US-Präsident während seiner Rede. Im Anschluss an den mit Beifall aufgenommenen Vortrag besuchte Barack Obama die Pyramiden und die Sphinx. Am Abend setzt er seine Reise in Deutschland fort, wo er sich morgen Vormittag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Dresden treffen wird. Auf dem weiteren Tagesprogramm stehen der Besuch der Dresdner Frauenkirche und des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald in Thüringen.