Überraschende Entspannung: Frankreichs Inflation fällt stärker als prognostiziert
In einem unerwarteten Zug der ökonomischen Erleichterung hat Frankreichs Inflationsrate einen deutlicheren Rückgang im März verzeichnet als von Volkswirtschaftsexperten angenommen wurde. Das französische Statistikamt Insee vermeldete einen Anstieg der nach europäischen Standards berechneten Verbraucherpreise (HVPI) von 2,4 Prozent im Jahresvergleich. Die Kluft zu den prognostizierten 2,8 Prozent zeigt eine interessante Trendwende, nachdem im Vormonat Februar noch ein Anstieg der Lebenshaltungskosten um 3,2 Prozent zu verzeichnen war.
Auch auf Monatsbasis sendet die französische Preisentwicklung positive Signale. Mit einem Anstieg um 0,3 Prozent schritten die Verbraucherpreise deutlich gemäßigter voran als die antizipierte Verdopplung der Rate. Zum Vergleich: Im Februar lag der monatliche Preisanstieg noch bei markanten 0,9 Prozent.
Dieser Abschwächungstrend der Inflation dürfte die Marktteilnehmer und politischen Entscheidungsträger gleichermaßen aufatmen lassen, denn er signalisiert eine Annäherung an das von der Europäischen Zentralbank (EZB) für die gesamte Eurozone anvisierte Inflationsziel von zwei Prozent auf mittelfristige Sicht. Frankreich, als eine der tragenden Säulen der Euro-Wirtschaft, spielt für die Erreichung dieses Ziels eine wesentliche Rolle und sendet nun positive Signale aus.
Die nachlassende Preissteigerung könnte Spielraum für politische Maßnahmen schaffen und ist ein ermutigendes Zeichen für eine Region, die nach wie vor bemüht ist, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und anderweitiger geopolitischer Spannungen zu balancieren. Während die Daten zunächst für Erleichterung sorgen, bleibt abzuwarten, wie sich die Inflationsentwicklung im weiteren Jahresverlauf gestalten wird. (eulerpool-AFX)