Überraschend starke Teuerung in den USA bremst DAX aus
Die jüngsten Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten haben den deutschen Aktienhändlern zur Wochenmitte leichte Sorgenfalten beschert. Entgegen den Prognosen zeigte sich eine hartnäckigere Preissteigerung, die die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinssenkung durch die Federal Reserve (US-Notenbank) verringert. James Knightley, Chefökonom bei ING, sieht nun frühestens im September eine Chance für eine geldpolitische Lockerung der USA.
Während der DAX seine anfänglichen Gewinne im Tagesverlauf einbüßte und temporär ins Minus rutschte, schaffte er es doch, den Handelstag knapp im grünen Bereich mit einem Zuwachs von 0,11 Prozent auf 18.097,30 Punkte zu beenden. Trotzdem verbleibt der deutsche Leitindex unter der bedeutsamen 21-Tage-Trendlinie, die derzeit eine Marke von circa 18.153 Punkten aufweist. Der MDAX mittelgroßer Unternehmen hingegen registrierte ein leichtes Minus von 0,19 Prozent und schloss bei 26.939,96 Punkten. Europaweit war kein einheitlicher Trend zu erkennen, jedoch endeten die meisten Hauptindizes nahezu unverändert. An den US-Börsen zeigte sich indes eine schwächere Tendenz.
Der Inflationsbericht für März aus den USA offenbarte einen beschleunigten Preisanstieg von 3,5 Prozent im Jahresvergleich, während die Kernrate der Inflation bei hohen 3,8 Prozent Bestand hielt. Analysten der Helaba betonten, dass zwar mit einer Steigerung gerechnet wurde, das tatsächliche Ausmaß des Preisanstiegs jedoch die Erwartungen übertraf und somit die Zweifel am prognostizierten Pfad der Zinssenkungen der Fed nährte.
Die Investoren blicken nun mit gespannter Erwartung auf die Europäische Zentralbank (EZB), die am Donnerstag über den Leitzins der Eurozone entscheiden wird. Die Marktakteure erhoffen sich weiterhin eine Zinserhöhung im Juni. Zudem könnte die bald anstehende Berichtssaison frischen Optimismus in die Märkte bringen. (eulerpool-AFX)