Trump irritiert mit Äußerung zu Waffen

Wilmington/Des Moines (dpa) - Donald Trump hat mit einer mehrdeutigen Äußerung zu Waffen erneut einen Aufschrei in den USA ausgelöst. Clinton wolle den zweiten Verfassungszusatz abschaffen, in dem das Recht auf Waffenbesitz verankert ist, sagte Trump in Wilmington (North Carolina).

Als Präsidentin wäre sie bei der Abschaffung nicht aufzuhalten, da sie entsprechende Richter für den Obersten Gerichtshof nominieren könne, sagte er und fügte hinzu: «Da kann man nichts machen, Leute. Obwohl - (es gibt da) die Leute des Zweiten Verfassungszusatzes, vielleicht gibt es doch etwas (das man tun kann). Ich weiß es nicht.»

Die Äußerung am Dienstag (Ortszeit) wurde beim politischen Gegner, in der eigenen Partei und in Medien auch als Aufruf interpretiert, Gewalt gegen Hillary Clinton anzuwenden.

Die Demokratin warf Trump vor, einmal mehr eine Grenze überschritten zu haben. «Wenn Du Dich um das Präsidentenamt bewirbst, oder Präsident der Vereinigten Staaten bist, dann können Deine Worte gewaltige Konsequenzen haben», sagte sie in Des Moines (Iowa). «Seine Bemerkung gestern war nur eine weitere in einer langen Reihe von beiläufigen Bemerkungen, mit denen Donald Trump eine Linie überschritten hat.» Diese «beiläufige Anstiftung zur Gewalt» sei ein weiterer Beweis, dass er nicht für das Präsidentenamt tauge.

Paul Ryan, als Vorsitzender des Abgeordnetenhauses derzeit ranghöchster Politiker der Republikaner, sprach von einem «schiefgegangenen Witz». Trump müsse das aus der Welt schaffen.

Trump selbst erklärte auf Fox News, er habe die Bewegung einen wollen, die den zweiten Verfassungszusatz verteidige. Auf Twitter schrieb er: «Was ich meinte, war: Die Verteidiger des zweiten Verfassungszusatzes müssen sich zusammentun und wählen gehen.»

In Sozialen Netzwerken entwickelte sich ein Sturm der Entrüstung. Bernice King, die jüngste Tochter des 1968 ermordeten Bürgerrechtlers Martin Luther King, nannte Trumps Äußerungen auf Twitter «verstörend und gefährlich». Der frühere Republikaner-Politiker und heutige Fernsehmoderator Joe Scarborough forderte die Republikaner in einem Gastbeitrag für die «Washington Post» auf, Trump als Kandidaten fallen zu lassen. «Eine blutige rote Linie ist überschritten.»

Die im Jahr 2011 durch einen Kopfschuss schwer verletzte Kongressabgeordnete der Demokraten, Garbrielle Giffords, twitterte, Trump erstaune die Amerikaner zwar ständig, man müsse aber eine Grenze zwischen politischer Rede und Anregung zu Gewalt ziehen. Wenn Kandidaten Gewalt bejahten, «sollten wir befürchten, dass Gewalt folgt».

Bereits in den vergangenen Wochen hatte sich innerhalb der Republikanischen Partei Widerstand gegen Trump formiert. Erst am Montag hatten ihn 50 Außen- und Sicherheitsexperten der Republikaner in einem offenen Brief scharf kritisiert. Mehrere Senatoren, frühere Senatoren und Parteifunktionäre verweigerten ihm bereits die Gefolgschaft.

Wahlen / Präsident / USA
10.08.2016 · 22:31 Uhr
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