Trotz Korrekturmodus: Bei welchen deutschen Aktien ein Einstieg noch viel Potenzial birgt

Auch in dem aktuell durchwachsenen Börsenumfeld genießen einige Unternehmen starkes Vertrauen von Analystenseite. Zu den Lieblingen der Experten gehören nicht nur Titel, die infolge der Marktkorrekturen deutliche Verluste hinnehmen mussten und nun Einstiegskurse bieten, sondern auch Aktien, die dem Abwärtstrend bislang weitgehend trotzen konnten. Diese Aktien wurden von Analysten in den vergangenen 30 Tagen am häufigsten zum Kauf empfohlen.

Volkswagen-Aktie

Ganz oben an der Spitze der Analystenlieblinge war in den vergangenen vier Wochen die Vorzugsaktie der Volkswagen AG. 39 Analysten empfehlen die Aktie zum Kauf. Neben Barclays, der Deutschen Bank, der UBS und der Société Générale, zeigen sich auch die Citigroup, Bernstein und die Norddeutsche Landesbank optimistisch für die Kursentwicklung der DAX-Aktie.

Eines der höchsten Kursziele in den letzten vier Wochen hat dabei Bernstein Research vergeben: Einen Sprung auf 220 Euro trauen die Experten dem Anteilsschein des größten deutschen Autobauers zu. Damit wäre für die VW-Aktie noch rund 49 Prozent Luft nach oben. Für Volkswagen-Anleger eine gute Nachricht, denn die Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf rund 14 Prozent verloren. Grundsätzlich sehe er die günstig bewertete Aktie weiter positiv, begründete Bernstein-Analyst Max Warburton sein Kursziel, kritisierte aber zeitgleich, dass Konzernchef Herbert Diess seit der Amtsübernahme im April fast jeden Kontakt mit Investoren und Analysten vermieden habe.

Wirecard-Aktie

Der jüngste Neuzugang im DAX, der Zahlungsdienstleister Wirecard, bringt es im Betrachtungszeitraum auf 32 Kaufempfehlungen von Analysten. Und das, obwohl sich die Aktie in äußerst durchwachsenem Börsenumfeld in diesem Jahr bereits fast verdoppelt hat. Unterstützer hat der Anteilsschein aber nicht nur hierzulande, sondern auch auf internationaler Bühne: Sowohl die Schweizer UBS, als auch die britische HSBC, Goldman Sachs und die Credit Suisse gehören zu den bullishen Wirecard-Analysten. Das höchste Kursziel hat in den vergangenen Wochen Goldman Sachs vergeben: Einen Anstieg bis auf 250 Euro trauen die US-Amerikaner Wirecard-Titeln zu. Zum aktuellen Kurs besteht damit noch Aufwärtspotenzial von knapp 88 Prozent. Die Signale für das operative Ergebnis unterstrichen die robuste Wachstumsstory, hieß es von Goldman-Analyst Mohammed Moawalla.

Bayer-Aktie

Die Bayer-Aktie hat Anlegern in diesem Jahr bislang wenig Freude gemacht: Rund 40 Prozent haben Bayer-Titel verloren. Doch die aktuellen Kurse sehen zahlreiche Analysten offenbar als günstige Einstiegsmöglichkeit: 29 Experten haben ein "Buy"-Rating für den Anteilsschein vorgelegt. Am optimistischsten zeigt sich dabei die Baader Bank, die der Bayer-Aktie fast eine Kursverdopplung zutraut: Bis auf 123 Euro könne es aufwärts gehen, so das Kursziel des Analystenteams um Markus Mayer. Der Experte rechnet damit, dass der Vorstand des Pharma- und Chemiekonzerns unter anderem neue, ehrgeizige, mittelfristige Finanzziele verkünden könnte. Deutlich skeptischer äußerten sich da etwa die Credit Suisse und Goldman Sachs, die zwar ebenfalls steigende Kurse erwarten, allerdings nur ein Kurspotenzial von rund 20 Prozent für möglich halten.

Infineon-Aktie

25 Kaufempfehlungen von Analysten hat die Infineon-Aktie in den letzten vier Wochen gesammelt. Darunter von so namhaften Researchteams wie dem der Credit Suisse, Société Générale, UBS und von Goldman Sachs. Tatsächlich hat der Anteilsschein nach einer schwachen Jahresentwicklung Nachholbedarf: Um rund ein Viertel hat die Aktie bislang nachgegeben. Eines der optimistischsten Kursziele hat dabei die Berenberg Bank ausgegeben: Einen Sprung bis auf 27 Euro trauen die Experten dem Anteilsschein zu - verglichen zum aktuellen Kursniveau wäre dies ein Plus von rund 47 Prozent. Grundsätzlich erwartet das Gros der Analysten Kurse von deutlich über 20 Euro - trotz der jüngsten Schwäche von Halbleitertiteln weltweit. Berenberg-Analystin Tammy Qiu glaubt, dass die Wachstumsprognosen des Halbleiterherstellers nicht auf eine nachhaltige Abschwächung hindeuten.

HUGO BOSS-Aktie

Für den Modehersteller HUGO BOSS kam es zuletzt knüppeldick: Bei stagnierenden Erlösen verzeichnete das Unternehmen einen Gewinnrückgang im dritten Quartal und verfehlte die Markterwartungen. Doch der Konzern berappelte sich und verkündete kürzlich ambitionierte Ziele: Bis 2022 soll der Umsatz währungsbereinigt im Schnitt um 5 bis 7 Prozent pro Jahr zulegen, der Gewinn sogar deutlich stärker steigen. Das kommt auch bei Analysten gut an - 24 Experten empfehlen die HUGO BOSS-Aktie zum Kauf. Dabei können sich die Analystenhäuser nicht unbedingt auf Nachholpotenzial bei der Aktie berufen, denn in diesem Jahr verlor der Anteilsschein prozentual weniger als der Gesamtmarkt. Dennoch trauen Researchteams HUGO BOSS-Titeln einen Sprung bis auf über 80 Euro zu. Besonders optimistisch zeigte sich kürzlich Warburg Research, die ein Kursziel von 85 Euro ausgegeben haben - das wäre rund ein Drittel über dem aktuellen Kurs.

Lufthansa-Aktie

Schwache Kursentwicklung bei der Aktie des Flugkonzerns Lufthansa. Fast ein Drittel hat der Anteilsschein des DAX-Konzerns bisher verloren. Dennoch - oder gerade deswegen - zeigen sich 21 Analysten zuversichtlich, dass es bald wieder bergauf gehen könnte. Neben der UBS und der HSBC haben auch Bernstein und Kepler die Aktie auf ihren Empfehlungslisten. Allerdings mit höchst unterschiedlichen Kurszielen: Société Générale sieht trotz Kaufempfehlung nur ein Aufwärtspotenzial von rund einem Prozent sieht, trauen die Analysten von Bernstein der Aktie einen Sprung um fast 30 Prozent auf 27 Euro zu. Dabei verweist Bernstein-Analyst Daniel Roeska auf das Potenzial, das etablierte Branchenplayer wie die Lufthansa aus der Branchenkonsolidierung mitnehmen könnten.

BASF-Aktie

21 Analysten haben die Aktie des Chemieriesen BASF auf ihren Kauflisten. Neben der Commerzbank, der Credit Suisse und der Deutschen Bank glauben auch Warburg und die HSBC an Potenzial bei der Aktie. Dabei dürften einige Experten auf Einstiegskurse spekulieren, schließlich haben BASF-Titel in den letzten zwölf Monaten rund ein Drittel an Wert eingebüßt und damit maßgeblich zur schwachen DAX-Entwicklung beigetragen. In der Spitze vergeben Analysten Kursziele von bis zu 95 Euro. Zu den zuversichtlichsten Analysten gehört dabei die Commerzbank, die BASF ein Kurspotenzial von rund 45 Prozent zutraut. Hoffnung hat der Experte dabei insbesondere für die Entwicklung der Preise für das Kunststoffprodukt Toluoldiisocyanat (TDI), die seit dem ersten Quartal um rund ein Drittel eingebrochen seien.

Fresenius Medical Care-Aktie

Mit einem Verlust von rund 12 Prozent im bisherigen Jahresverlauf hält sich die Aktie der Fresenius Medical Care in schwachem Börsenumfeld vergleichsweise wacker. Analysten sehen dennoch weiter Potenzial: 19 Experten haben die Aktie des DAX-Unternehmens in den vergangenen vier Wochen zum Kauf empfohlen. Neben der Deutschen Bank gehören auch die UBS, Barclays und JPMorgan zu den FMC-Bullen. Nicht einig sind sich die Experten hingegen bei den Aussichten für das Aufwärtspotenzial der Aktie. Kursziele zwischen 76 und 100 Euro vergeben die unterschiedlichen Analystenhäuser. Zu den größten Bullen gehört die Deutsche Bank, die die aktuellen Kurse als "sehr gute Einstiegsgelegenheit" bezeichnet.

Deutsche Post-Aktie

Ebenfalls 19 Analysten haben die Deutsche Post auf ihren Empfehlungslisten. Und das nach einem äußerst schwachen Jahr: Rund 28 Prozent hat die Deutsche Post-Aktie in diesem Jahr verloren. Geht es nach Analysten wie der UBS, der HSBC oder der Deutschen Bank, dürfte sich dies aber nicht fortsetzen - alle empfehlen die Titel zum Kauf. Mit Kurszielen zwischen 30 und 43 Euro zeigen sich die Experten aber uneins über das Potenzial der Aktie. Eine Kursverdopplung traut dem DAX-Unternehmen Goldman Sachs zu. Auch wenn die konjunkturellen Aussichten insgesamt etwas schwächer seien, bleibt die Aktie auf der "Conviction Buy List".

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 29.11.2018 · 22:04 Uhr
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