Touristenchaos bei Carries 'Sex and the City'-Wohnung: Besitzer errichten Zaun
In New Yorks pulsierendem West Village hat der andauernde Touristenstrom das Leben der Anwohner auf den Kopf gestellt. Das Haus, das in der beliebten Serie "Sex and the City" als Zuhause von Carrie Bradshaw diente, zieht täglich Hunderte von Besuchern an. Nun haben die Eigentümer einen hohen Zaun installiert, um die Massen fernzuhalten und ihre Privatsphäre wiederzuerlangen. Seit der Serie in den Neunzigerjahren startete, verwandelte sich die einfache Brownstone-Fassade in ein Pilgerziel für Fans weltweit.
Die Auswirkungen reichen weit über den bloßen Lärm hinaus. Bewohner berichten von Blockaden auf den Gehwegen, wo Gruppen selfies knipsen und die Straße verstopfen. In den Sommermonaten klettern die Besucherzahlen auf über 200 pro Tag, was zu Streitigkeiten und sogar Beschwerden bei der Stadtverwaltung führte. Das Viertel, bekannt für seine ruhigen Straßen und Künstlerszene, erlebt nun eine ständige Belastung, die das Gleichgewicht stört. Experten aus dem Tourismussektor beobachten, wie solche Drehorte zu überlaufenen Hotspots werden, was die Lebensqualität der Anwohner mindert.
Die Hintergründe des Konflikts
Seit "Sex and the City" 1998 debütierte, hat die Show das Stadtbild New Yorks geprägt. Carrie Bradshaw, gespielt von Sarah Jessica Parker, verkörperte den urbanen Lebensstil mit Schuhen von Manolo Blahnik und Kaffeetassen in der Hand. Doch was für Zuschauer ein Traum ist, wird für die tatsächlichen Bewohner zu einem Albtraum. Eine Liegenschaft im Wert von mehreren Millionen Dollar dient nun als Kulisse, die den Alltag dominiert. Die Stadt New York hat bisher wenig eingegriffen, obwohl ähnliche Fälle in anderen Stadtteilen zu Regulierungen führten.
West Village als Ort symbolisiert diese Veränderung: Früher ein Refugium für Künstler, ist es heute ein Touristenziel. Die Besitzer, die anonym bleiben möchten, haben Jahre lang Appelle ignoriert, bis der Zaun als letzte Maßnahme kam. "Seit Jahrzehnten habe ich darauf gehofft, dass das aufhört", äußerte eine Betroffene in einem Rückblick auf die ständigen Störungen. Diese Worte spiegeln die wachsende Frustration wider, die nicht nur individuelle Leben, sondern auch das Gefüge des Viertels beeinflusst.
Die Auswirkungen erstrecken sich auf die gesamte Community. Lokale Geschäfte profitieren zwar von den Besuchern, müssen jedoch mit Überlastung klarkommen. In anderen Teilen der Stadt, wie bei Filmkulissen in Los Angeles, haben Ähnliche Probleme zu Verboten geführt. Für New York bedeutet dies eine Chance, Tourismus und Wohnen besser auszugleichen, etwa durch gezielte Richtlinien. Mit dem Zaun in West Village markiert sich ein Wendepunkt, der Fans und Bewohner gleichermaß herausfordert.

