Investmentweek

Totalversagen bei Trade Republic: Kunden laufen Sturm

09. Dezember 2024, 14:55 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Der einstige Vorreiter unter den Neo-Brokern gerät massiv in die Kritik. Von fehlenden Features bis hin zu katastrophalem Support – die Beschwerden häufen sich. Ist der Erfolg nur noch Fassade?

Trade Republic, einst gefeiert als Vorreiter der Neo-Broker-Revolution, steht aktuell im Kreuzfeuer der Kritik. Kunden beklagen nicht nur fehlende Basis-Features und technische Mängel, sondern auch einen Kundenservice, der oft als „katastrophal“ bezeichnet wird.

Der jüngste Shitstorm auf sozialen Plattformen zeichnet ein düsteres Bild und wirft die Frage auf, ob Trade Republic den hohen Erwartungen überhaupt noch gerecht werden kann.

Fehlende Funktionen sorgen für Frust

Kunden fühlen sich zunehmend allein gelassen, da essenzielle Features fehlen, die den Handel komfortabler und übersichtlicher gestalten würden. Die Liste der Beschwerden ist lang:

  • Freistellungsauftrag nicht korrekt: Nutzer berichten von monatelangen Problemen, die bis heute nicht gelöst wurden.
  • Gemeinsame Freistellungsaufträge: Ehepartner können die Freibeträge nicht bündeln, was bei anderen Anbietern längst Standard ist.
  • Kein Zugriff auf Depotüberträge: Kunden, die ihr Depot übertragen möchten, erhalten oft keine Rückmeldung und sind wochenlang blockiert.
  • Fehlende Unterkonten: Viele Nutzer wünschen sich virtuelle Unterkonten zur besseren Trennung von Einzelaktien und ETFs.

Diese grundlegenden Probleme machen deutlich, dass Trade Republic an den falschen Stellen spart – zulasten der Nutzererfahrung.

Kundenservice: Ein Desaster ohne Gleichen

Was einst als schnell und effizient galt, wird heute von vielen Kunden als „nicht existent“ beschrieben. Häufige Kritikpunkte:

  • Kein direkter Kontakt: Der einst verfügbare Chatassistent wurde abgeschafft. Stattdessen werden Kunden mit vorgefertigten FAQ-Seiten abgespeist.
  • Automatische Fallschließung: Selbst komplexe Probleme wie falsche Steuerabrechnungen werden oft nicht gelöst, sondern nach Textbaustein-Antworten automatisch geschlossen.
  • Keine kompetente Unterstützung: Kunden beschweren sich über monatelange Wartezeiten bei grundlegenden Anliegen, wie der Korrektur von Steuerbescheiden oder Depotüberträgen.

Ein Kunde beschreibt die Situation so:

„Der Kundenservice ist derart schlecht, dass ich mich inzwischen an die BaFin wenden musste. Selbst einfache Anfragen werden ignoriert oder nur oberflächlich beantwortet.“

Steuerprobleme und Sicherheitsbedenken

Neben der mangelnden Unterstützung häufen sich Berichte über gravierende Steuerprobleme:

  • Falsche Steuerabzüge: Kunden berichten von fehlerhaften Abzügen bei Dividenden oder Gewinnen, die erst nach Monaten korrigiert werden.
  • Unklare Steuerbescheinigungen: Viele Nutzer sind besorgt, ob die Jahressteuerbescheinigung korrekt sein wird, da grundlegende Abrechnungen bereits fehlerhaft sind.

Hinzu kommen Sicherheitsbedenken:

„Nach dem jüngsten Interview von Trade Republic fühle ich mich richtig unsicher mit meinem Depot“, schreibt ein Nutzer, der die Kommunikationsstrategie des Unternehmens als abgehoben und realitätsfern beschreibt.

Marketing statt Problemlösungen

Die aktuelle Kommunikationsstrategie von Trade Republic sorgt für zusätzliche Empörung. Während Kundenservice und Funktionen versagen, setzt das Unternehmen auf Marketingkampagnen wie das sogenannte „Gifting“, bei dem Aktien verschenkt werden können. Viele Kunden sehen darin eine Ablenkung von den echten Problemen:

Ist Trade Republic überfordert?

Ein weiteres Argument, das immer wieder geäußert wird, ist die Überforderung durch das schnelle Wachstum des Unternehmens. Kunden zeigen Verständnis für wachsende Unternehmen, erwarten jedoch, dass Kernfunktionen und der Service nicht darunter leiden.
Ein Nutzer bringt es auf den Punkt:

„Schnelles Wachstum ist als Ausrede nicht mehr akzeptabel. Irgendwann muss man Herr der Lage werden.“

Kunden fliehen – Ist die Ära von Trade Republic bald vorbei?

Die Geduld der Kunden scheint am Ende. Immer mehr Nutzer überlegen, ihre Depots zu anderen Anbietern zu übertragen, die als zuverlässiger und kundenfreundlicher gelten. Die BaFin prüft mittlerweile die Vorgänge, was das Vertrauen weiter untergräbt.

Wenn das Unternehmen nicht schnell handelt und grundlegende Missstände behebt, könnte es vom einstigen Vorreiter der Neo-Broker zur abschreckenden Warnung werden.

Fintech
[InvestmentWeek] · 09.12.2024 · 14:55 Uhr
[1 Kommentar]
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