Tilray-Aktie im Fokus: Kursrally im Juni, Private-Equity-Deal & Expansion nach Europa

Investoren, die einen Blick auf den Kursverlauf der Tilray-Aktie werfen, erkennen schnell, dass das Papier kein Titel für schwache Nerven ist. Denn seit dem Börsengang im Juli 2018 erlebten Anleger eine rasante Achterbahnfahrt mit der Aktie. Am Tag des IPOs belief sich der Kurs der Aktie noch auf 17 US-Dollar, nur einen Monat später erreichte das Papier ein kurzfristiges Hoch bei rund 300 US-Dollar. Dementsprechend wäre es durchaus möglich gewesen, mit der Aktie eine Performance von weit über 1.000 Prozent zu erzielen.

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Katerstimmung nach Börsenrausch

Der anfängliche Rausch an der Nasdaq verlor jedoch schnell an Wirkung und die Aktie kehrte auf den Boden der Tatsachen zurück. Mit einem aktuellen Kurs von 45,45 US-Dollar liegen die Anteilsscheine nun zwar noch rund 165 Prozent über dem damaligen Ausgabekurs, aber auch über 84 Prozent unter dem kurzfristigen Hoch bei 300 US-Dollar.

Private-Equity-Deal beruhigt die Aktionäre

Trotz des massiven Kursdebakels der vergangenen Monate zeigte sich die Aktie im Juni wieder von ihrer erfreulichen Seite und kletterte um mehr als 20 Prozent. Grund für den Kursanstieg war unter anderem eine unverbindliche Absichtserklärung zwischen Tilray und der US-amerikanischen Privateer Holdings, welche beinhaltet, dass die Private-Equity-Gesellschaft ihre Sperrfrist, für ihre 75 Millionen Tilray-Aktien, auf bis zu zwei Jahre verlängert. Des Weiteren will Tilray Privateer übernehmen und mit einer ihrer Tochterfirmen fusionieren.

Die US-Holding hält gegenwärtig rund 77 Prozent der ausstehenden Beteiligungen des kanadischen Cannabisproduzenten. Aufgrund der enormen Größe dieses Aktienpaketes ist es sehr verständlich, dass die Tilray-Aktionäre sehr erfreut über diesen Deal sind. Denn hätte Privateer die verfügbaren Aktien der Kanadier einfach an der Börse verkauft, wäre aufgrund des somit entstandenen Überangebots der Kurs der Tilray-Beteiligung ins Bodenlose gefallen.

"Wir schätzen das langfristige Vertrauen, das Privateer in das Tilray-Geschäft hat, und freuen uns, dass ihre Investoren Teil unserer Aktionärsbasis sind", so der Tilray-CFO Mark Castaneda in Bezug auf das Engagement von Privateer. "Wir sind davon überzeugt, dass diese Transaktion Tilray mehr Kontrolle und operative Flexibilität verschafft und es uns gleichzeitig ermöglicht, unseren Börsengang effektiv zu verwalten", so der CFO weiter.

Portugiesisches Dorf wird zur Cannabiszentrale

Der Deal mit Privateer ermöglicht es Tilray nun, seine Aufmerksamkeit auf das operative Geschäft zu legen und den Ausbau des internationalen medizinischen Cannabisgeschäfts voranzubringen. Resultierend daraus erweiterte der Konzern nun auch sein europäisches Führungsteam in Portugal. Das Unternehmen gab außerdem unlängst bekannt, dass seine Anlage in Cantanhede in Portugal zur europäischen Hauptanlage des Konzerns ausgebaut werden soll. Die Anlage in dem kleinen portugiesischen Dorf soll dann das Zentrum für den Anbau, die Verarbeitung, die Forschung und den Vertrieb in ganz Europa werden. Natürlich besitzt diese Produktionsanlage nun auch schon eine GMP-Zertifizierung, welche den hohen Standards der Europäischen Arzneimittel-Agentur entspricht.

Tilray-CEO Kennedy setzt auf Europa

Gegenwärtig beschäftigt Tilray schon über 130 Mitarbeiter in dieser portugiesischen Niederlassung. Laut einem Unternehmenssprecher soll sich die Zahl der Angestellten bis zum Jahresende sogar auf rund 260 Beschäftigte erhöhen. Mit dem Ausbau der portugiesischen Produktionsstätte verfolgt Tilray-CEO Brendan Kennedy einen sehr überzeugenden Plan, welcher das Unternehmen zukünftig gut positionieren wird.

"Die Märkte in den USA und in Europa sind um ein Vielfaches größer als in Kanada. Kanada wird für uns weiterhin ein wichtiger Markt sein. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich der Großteil der zukünftigen Investitionen auf die USA und Europa konzentrieren", so Kennedy in einem Interview in Bezug auf die Pläne in Portugal. Neben Portugal liegt der Fokus von Tilray natürlich auch auf Deutschland, Großbritannien, Tschechien, Zypern und Kroatien. Folglich gab der Konzern auch bekannt, dass er in diesen Ländern schon diverse Geschäftsbeziehungen pflegt.

Eine neue Welle der Euphorie würde der Branche nicht schaden

Gerade für risikoaffine Anleger, mit einem langen Anlagehorizont, könnte es sich nun lohnen, die Tilray-Aktie genauer in den Blick zu nehmen. Denn auf dem aktuellen Bewertungsniveau ist es gut möglich, dass sich das Papier in den kommenden Wochen und Monaten weiter erholt. Unabhängig davon hängt die Entwicklung des Aktienkurses jedoch auch stark von der Gesamtverfassung des globalen Cannabissektor ab. Sollte das grüne Kraut wieder vermehrt in den Blickpunkt der Anleger kommen, ist es durchaus denkbar, dass auch die Aktien von Aurora Cannabis, Canopy Growth, Aphria und Co. wieder in Fahrt kommen.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 11.07.2019 · 03:04 Uhr
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