Macrons Mahnung und Deutschlands Zaudern in der Verteidigungsfrage
Die Debatte um eine Zeitenwende in der Verteidigungspolitik und das Streben nach europäischer wirtschaftlicher Souveränität erfüllen die politischen Säle Berlins mit eindringlichen Worten. Doch zwischen Rhetorik und Realität klafft eine entscheidende Lücke: Deutschland bleibt in militärischen Belangen ein Zauderer. Die Bundesrepublik hält an der trügerischen Hoffnung fest, die Vereinigten Staaten mögen als sicherheitspolitischer Wächter für Stabilität sorgen. Diese Perspektive spiegelt eine strategische Naivität wider, fast so, als setze man darauf, dass ein Regierungswechsel in Amerika all unsere Probleme löst – ein gefährliches Spiel mit der Sicherheit Europas. Die Erwartungshaltung, dass die Herausforderungen rund um die Präsidentschaft eines Donald Trump ohne weiteres Zutun gemeistert werden könnten, verdeutlicht den Mangel an strategischer Weitsicht in der deutschen Verteidigungspolitik. (eulerpool-AFX)