Jugendpolitik im Fokus: Warnung vor Rechtsruck und aufruf zur Stärkung der Jugendarbeit
Die Warnungen sind deutlich und die Besorgnis ist groß: Sozialarbeiter sehen die Jugendarbeit in Gefahr und mahnen angesichts eines aktuellen Rechtsrucks unter jungen Menschen zur Wachsamkeit. Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit, Christian Spatscheck, betont die dringende Notwendigkeit, Jugendzentren und gemeinnützige Vereinigungen zu erhalten und flächendeckend anzubieten, um rechten Gruppen nicht das Feld zu überlassen. Die Reduzierung der Jugendförderung durch die Gemeinden sieht er als riskanten Weg, der schnell in eine falsche Richtung führen könnte.
Die Studie 'Jugend in Deutschland 2024' deckt auf, dass die AfD unter den 14- bis 29-Jährigen momentan die stärkste politische Kraft darstellt – mit einem potenziellen Wähleranteil, der sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt hat. Spatscheck äußert Überraschung über diese Entwicklung, bleibt jedoch skeptisch darüber, ob diese Tendenz ein dauerhaftes Phänomen oder nur ein vorübergehendes Aufbäumen darstellt.
Nichtsdestoweniger sieht Spatscheck einen klaren Handlungsbedarf: Die Jugend droht aus dem politischen Diskurs zu verschwinden. Ein Zustand, der schon während der Pandemie deutlich wurde und sich durch aktuelle Herausforderungen wie steigende Lebenshaltungskosten und Wohnungsmangel verschärft. Die Sorge junger Menschen um ihre eigene Zukunft, womöglich schlechter gestellt zu sein als ihre Vorfahren, ist nicht zu unterschätzen.
Die Notwendigkeit, Strategien zu überdenken und neue Wege der Jugendförderung zu beschreiten, dürfte ein zentrales Thema auf der anstehenden Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit sein, die in dieser Woche in Jena stattfindet. (eulerpool-AFX)