Snapchat-Mutterkonzern zeigt Wachstum nach Werbeumbau
Snap, Muttergesellschaft der beliebten Foto-App Snapchat, macht Fortschritte bei der Werbemonetarisierung und kann ein Umsatzplus von 21 Prozent verzeichnen. Die Werbesystem-Renovierung der vergangenen Jahre trägt endlich Früchte, denn im jüngsten Quartalsbericht weist Snap einen Umsatz von beinahe 1,19 Milliarden US-Dollar auf. Diese Entwicklung sorgt für Aufatmen bei den Investoren, was sich in einem nachbörslichen Kurssprung von 25 Prozent manifestiert. Ein markanter Kontrast zu der Enttäuschung vor drei Monaten, als der Aktienkurs nach unbefriedigenden Quartalszahlen um über 30 Prozent sank.
Lange Zeit kannten Anleger und Analysten die Wachstumsdynamik von Snap mit Zuwachsraten jenseits der 50 Prozent. Diese Dynamik kam jedoch ins Stocken, vor allem durch neue Datenschutzbestimmungen von Apple, die den Entwicklern wie Snap zusätzliche Hürden auferlegten. Die neuen Richtlinien verlangten von Nutzern eine explizite Zustimmung zur Datenverfolgung zwecks personalisierter Werbung, was von vielen abgelehnt wurde und die Werbemodelle vieler Firmen, darunter Meta, ins Wanken brachte.
Snap-Chef Evan Spiegel reagierte anders als sein Pendant bei Meta und signalisierte Unterstützung für die Apple-Maßnahmen. Trotzdem war es ein steiniger Weg für Snap, eine effiziente Online-Werbestrategie zu entwickeln, um den Umsatz zu steigern. Parallel dazu bleibt der Konzern trotz allem in der Verlustzone mit einem Quartalsminus von 305 Millionen Dollar – eine leichte Verbesserung gegenüber den 328,7 Millionen Dollar Verlust des Vorjahres. Kostensenkende Maßnahmen wurden von Spiegel eingeleitet, um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen.
Die Nutzerschaft von Snapchat wächst stetig. Die täglich aktiven User stiegen um 8 Millionen auf 422 Millionen an. Die App, die ursprünglich mit selbstlöschenden Bildern Furore machte, investiert heutzutage auch stark in Augmented Reality (AR), wodurch digitale Inhalte in die reale Welt eingeblendet werden können und neue Werbemöglichkeiten wie virtuelles Anprobieren von Modeartikeln ermöglichen.
Für das laufende Quartal gibt Snap einen optimistischen Ausblick und prognostiziert einen Umsatz von 1,225 bis 1,255 Milliarden Dollar, womit das Unternehmen bereits am unteren Ende der Prognosespanne die Markterwartungen trifft. (eulerpool-AFX)
