Tierwohlabgabe auf tierische Produkte als mögliche Entlastung für Bauern diskutiert

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Bauernproteste wird der Vorschlag einer sogenannten Tierwohlabgabe diskutiert. Diese Abgabe könnte eine finanzielle Entlastung für Landwirtinnen und Landwirte bieten und dabei helfen, Ställe tierfreundlicher umzubauen. Experten empfehlen eine Abgabe von 40 Cent pro Kilogramm Fleisch, was zu Mehrkosten an der Fleischtheke führen könnte.

Die Kosten für Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls sind hoch und könnten durch die Einführung einer Tierwohlabgabe kompensiert werden. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sieht darin eine Möglichkeit, der Branche neue Chancen und Planungssicherheit zu bieten.

Die Idee einer Tierwohlabgabe ist nicht neu und wurde bereits 2020 vom Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung ins Spiel gebracht. Das Gremium, das wegen seines Vorsitzenden, dem früheren Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert (CDU), auch als "Borchert-Kommission" bekannt war, beschloss im August 2023, seine Arbeit einzustellen. Die Experten waren der Ansicht, dass die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung der Empfehlungen nicht gegeben waren. Das Gremium wurde im Jahr 2019 eingerichtet.

Die Diskussion um die Tierwohlabgabe spaltet die Gemüter. Während Befürworter die finanzielle Entlastung der Landwirte und den Anreiz für tierfreundlichere Bedingungen in der Tierhaltung betonen, warnen Kritiker vor möglichen Mehrkosten für Verbraucherinnen und Verbraucher an der Fleischtheke. (eulerpool-AFX)