Thyssenkrupp Steel plant Produktionskürzung – Arbeitsplatzabbau befürchtet

In einer strategischen Neuausrichtung gedenkt Thyssenkrupp Steel, seine Produktionskapazitäten am Standort Duisburg substantiell zu reduzieren. Eine Senkung auf rund 9 bis 9,5 Millionen Tonnen jährlich, die das durchschnittliche Niveau der letzten drei Jahre reflektieren, steht im Fokus dieser Planung. Folglich ist ein noch nicht näher quantifizierter Stellenabbau unausweichlich, was neben dem direkten Fertigungsbereich auch sekundäre Prozesse sowie Verwaltungs- und Dienstleistungsfunktionen betreffen wird.

Der Wertpapiermarkt reagierte bereits auf die Ankündigung, wobei die im MDax gelistete Aktie von Thyssenkrupp einen fast vierprozentigen Anstieg verzeichnete und zuletzt bei 5,092 Euro notierte. Analysten, wie Christian Obst von Baader, stehen dem Kürzungsvorhaben prinzipiell positiv gegenüber, sehen jedoch Klärungsbedarf bei Aspekten wie dem konkreten Zeitplan und den erwarteten Restrukturierungskosten. Überdies bleibt die Frage offen, inwieweit der Stahlbereich weiterhin zum Unternehmensportfolio zählen wird.

Die Stahlsparte, in der derzeit circa 27.000 Menschen beschäftigt sind – 13.000 davon in Duisburg – steht bis Ende März 2026 unter einer Beschäftigungsgarantie. Das Ziel des Unternehmens bleibt es, betriebsbedingte Kündigungen zu meiden und die Wettbewerbsfähigkeit durch die anstehenden Maßnahmen zu stärken. Langfristiger Erhalt hochwertiger Arbeitsplätze und die gesicherte Stahlversorgung für die industrielle Wertschöpfung im Land stehen dabei im Vordergrund.

Die Neuausrichtungspläne werden als Reaktion auf anhaltend gedämpfte wirtschaftliche Dynamik und tiefgreifende strukturelle Wandlungen im europäischen Stahlmarkt sowie in entscheidenden Abnehmerbranchen gesehen. Besonders der Druck durch ausländische Importe und steigende Energiekosten, getrieben durch klimapolitische Ambitionen Deutschlands, motivieren diesen Schritt.

Thyssenkrupp Steel berichtet von einem durchaus volatilen Geschäft in den vergangenen Jahren und weist auf ein schwankendes bereinigtes EBIT hin, welches im Geschäftsjahr 2021/22 durch hohe Stahlpreise einen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro erreichte. Dem gegenüber standen jedoch auch Zeiten mit deutlichen Verlusten.

Das Unternehmen verfolgt weiterhin den längerfristigen Kurs in Richtung einer umweltschonenden Stahlproduktion und hält an dem geplanten Bau der ersten Direktreduktionsanlage in Duisburg fest, unterstützt durch Fördermittel der Bundes- und Landesebene. Die ehrgeizige Zielsetzung: die gesamte Produktion bis spätestens 2045 klimaneutral zu gestalten.

Die Nachricht vom bevorstehenden Arbeitsplatzabbau hat in politischen Kreisen, insbesondere bei Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, Besorgnis ausgelöst. Vor dem Hintergrund der umfangreichen staatlichen Unterstützung, die Thyssenkrupp in der Vergangenheit erhalten hat, stehen faire und nachhaltige Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter im Zentrum der Erwartungen.

Im Kontext der globalen Stahlschwemme und einem durch internationale Konflikte wie dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verstärkten Rückgang der Nachfrage wird eine konsequente Fortsetzung der klimaneutralen Transformation als entscheidend für eine zukunftssichere Aufstellung des Konzerns angesehen. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 12.04.2024 · 16:01 Uhr
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