Tausende strömen zu den Leinwänden
Vor den Riesenleinwänden wurden Hunderttausende erwartet, um dem Team von Trainer Joachim Löw zuzujubeln. Auf der offiziellen Fanmeile des Weltverbandes FIFA in Berlin erwarteten bereits Tausende den Anstoß in Johannesburg. Zum Spiel England-Slowenien am Nachmittag waren nur vereinzelt englische Trikots zu sehen. Schwarz-Rot-Gold beherrschte das Bild auf der Straße des 17. Juni zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule.
Auch in anderen Großstädten fiebern die Menschen dem «Schicksalsspiel» entgegen. Ob in Hamburg, Hannover, Dortmund oder Köln - die Polizei, aber auch Politiker wollen in der langen Wartezeit bis zum späten Anpfiff aus der Ferne helfen und gute Stimmung verbreiten. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, erlaubte den Gläubigen ausdrücklich das Beten für so einen vergleichsweise banalen Anlass wie ein Fußballspiel.
Der Kandidat für das Bundespräsidentenamt, Christian Wulff (CDU), stellte Neutralität und Diplomatie für einen Moment zurück und riskierte es: «Ich hoffe auf 1:0 für Deutschland.» Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) ging auf DFB-Linie: «3:1 für Deutschland. Dann kommt Deutschland ins Endspiel, und dann ist alles möglich», sagte er bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel.
Auch der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) zeigte sich zuversichtlich. «Ich hoffe, dass wir 2:1 gewinnen», sagte er in Mainz, betonte aber: «Ghana ist nicht zu unterschätzen.